Übermässige Eifersucht: Woher kommt sie? Wie wirkt sie? Warum sie überwinden?

Wie heisst es doch in einem Spruch so schön: Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Zugegebenermassen klingt er vielleicht ein wenig abgedroschen, aber es steckt tatsächlich viel Wahrheit in dieser Aussage.

Denn ganz simpel ausgedrückt ist übermässige Eifersucht die Kunst Probleme zu finden, die es real gar nicht gibt und so sich selbst und seinem Partner das Leben zur Hölle zu machen.

Jedes Telefonat, jeder Termin, jeder fremde Geruch, ja jeder kleine Zettel kann zur grössten Katastrophe mutieren. Gefolgt von Misstrauen, Beschuldigungen, Zweifel, Schuldzuweisungen, Kontrollen, Verboten oder Beschneidung der Freiheit. Was wiederum weitere Konsequenzen nach sich zieht.

Einfach gesagt, übermässige Eifersucht ist wie ein Gift, das nach einem gewissen Zeitraum seine volle Wirkung entfaltet. Und im schlimmsten Fall zum Tod der Beziehung führen kann.

Doch warum kommt es dazu?
Wie empfindet der Eifersüchtige diesen Zustand?
Und warum sollte man alles daransetzen, übermässige Eifersucht zu überwinden?

Warum empfinden wir übermässige Eifersucht?

Für viele ist übermässige Eifersucht überhaupt nicht nachvollziehbar, für andere ist es ein Teil ihres Lebens, wenn nicht sogar Lebensinhalt.

Aber warum sind wir eigentlich eifersüchtig? Liegt es in unseren Genen, wie stark diese ausgeprägt ist? Oder passiert dies erst im Laufe unseres Lebens durch die Erziehung, die wir geniessen und die Erfahrungen, die wir in den verschiedenen Bereichen des Lebens machen?

Hier heisst es, sowohl als auch. Ebenfalls wird das Vorleben der Eltern als Prägung aufgeführt, welches dann als normal für das Leben der eigenen Beziehung übernommen wird.

Die Auslöser für übermässige Eifersucht können unterschiedlich sein. So beispielsweise der sehr vertraute Umgang mit einem Arbeitskollegen oder ein neues berufliches Projekt, dass kaum Zeit für ein Privatleben lässt und der Betroffene sich nochmals ausgeschlossen fühlt.

Aber auch die Furcht, dass der andere jemanden finden könnte, der besser ist als man selbst und einen Verlust befürchtet, oder der Verdacht auf sexuelle Untreue oder eine Werteverletzung lassen sich hier anführen. Und die Liste lässt sich ganz sicher noch um einige Punkte erweitern.

Wie fühlt der Eifersüchtige?

Eine übermässige Eifersucht wird als Gefühl beschrieben, das vom Betroffenen als quälend wahrgenommen wird. Es basiert darauf, dass der Eifersüchtige der Meinung ist, dass er von seinem Partner nicht genügend Liebe, Aufmerksamkeit, Anerkennung oder Respekt erhält.

All dies aber einer dritten Person vermeintlich oder auch real entgegengebracht wird. Daraus resultiert eine Enttäuschung, bezogen auf den Anspruch oder die Erwartung, diese Zuneigung selbst zu erhalten.

Je nach Ursprung, also selbst kreiertem Verdacht, können sich beim eifersüchtigen Partner neben Misstrauen und Zweifel auch Unsicherheit, Furcht vor Verlust, Minderwertigkeitsgefühle, Traurigkeit oder Kränkung als permanenter Begleiter manifestieren.

Der Eifersüchtige lebt in ständiger Anspannung, die Gedanken kreisen nur noch um das vermeintliche vorhandene Problem. Er lässt sich dazu verleiten, die persönlichen Sachen zu durchwühlen auf der Suche nach Hinweisen oder der Bestätigung für seinen Verdacht. Dem Partner hinterherzuspionieren oder durch einen Verbündeten beobachten zu lassen.

Aus diesen Zuständen können nicht nur unbegründete Vorwürfe und zermürbende Diskussionen resultieren, sondern leider manchmal auch mentale oder körperliche Übergriffe. Von dem quälenden Gefühl beeinflusst, sieht sich der Eifersüchtige mit seinen Taten nicht im Unrecht. Eher, dass ihn der Partner dazu mit seinem Verhalten provoziert hat.

Warum es wichtig ist, übermässige Eifersucht zu überwinden?

Es heisst, grundsätzlich steckt in jedem von uns der Ansatz, das Gefühl von Eifersucht zu verspüren. Eine sogenannte gesunde Eifersucht, die als Frühwarnsystem gesehen wird. Bewusstheit und Wachsamkeit gegenüber Gefährdungen der Beziehung, die sich innerhalb dieser entwickeln oder aber von aussen, einwirkende Bedrohungen sein können.

Sie gilt bei vielen als normale Begleiterscheinung von Liebe und Beziehung. Angeboren oder angeeignet, darüber scheiden sich die Geister. Ebenso, wie man in diesem Zusammenhang gesund definiert. Dies liegt wohl immer im individuellen Empfinden eines jeden, wo er seine Grenzen und Werte setzt.

Werden Zweifel und Misstrauen jedoch zu einer ständigen Belastung, dann kann nicht mehr von gesunder Eifersucht gesprochen werden. Denn dieser Zustand beeinflusst nicht nur die Beziehung negativ, sondern beeinträchtigt durch die Begleiterscheinungen auch andere Bereiche des Lebens.

Nicht zu vergessen mögliche Auswirkungen auf den Körper wie zum Beispiel ständige Anspannung und erhöhtes Stresslevel durch übermässige Eifersucht. Dies wiederum kann zu Schlafmangel, Unausgeglichenheit, Konzentrationsschwierigkeiten oder auch vermehrten Konsum von Genussmitteln führen.

Neben der einstigen Liebe verabschiedet sich auch Stück für Stück die Lebensqualität. Selbst, wenn der Eifersüchtige dies vielleicht nicht so empfindet, ist er ebenso betroffen wie der Partner, der zu Unrecht beschuldigt wird.

Zeit, die Reissleine zu zeihen!



Wie man als Betroffener selbst aktiv werden kann und warum es häufig sinnvoll ist, sich von einem Profi, auch als Paar, unterstützen zu lassen, dazu mehr in einem weiteren Artikel.

Wenn Sie sich gerade in einer Beziehung befinden, die durch übermässige Eifersucht bestimmt wird, dann scheuen Sie sich nicht, nach Unterstützung zu fragen. Lassen Sie sich von einem Profi an die Hand nehmen. Sie selbst sollten es sich wert sein.

Und auch, wenn Sie selbst der Eifersüchtige sind, können Sie etwas gegen diesen Gefühlscocktail und seine quälende Wirkung tun. Um Ihretwillen.



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