Das Leben hat so viele Facetten. Und so bietet es uns nicht nur unvergessliche Momente und unerwartete Überraschungen, sondern auch einige Herausforderungen. Dazu gehören leider auch Schicksalsschläge, die fast keinem von uns erspart bleiben. Mit dem
Verlust eines geliebten Menschen können wir unabhängig des Alters konfrontiert werden. Und zu keinem Zeitpunkt geht dieser spurlos an uns vorüber.
Als Erwachsene sind wir schon irgendwie mit dem Thema Tod vertraut. Und trotzdem fällt uns das Verstehen schwer. Und der endgültige Abschied scheint eine unüberwindbare Hürde. Wir wünschten, es wäre nur ein Albtraum, aus dem wir irgendwann wieder erwachen würden, was natürlich nicht passieren wird.
Doch wie wirkt der Verlust auf
Kinder und
Jugendliche?
Und warum kann auch hier eine
Trauerbegleitung zur
Trauerbewältigung sinnvoll sein?
Foto: Carlos andre Santos / Shutterstock.com Verluste bei Kindern und Jugendlichen
einige Kinder und Jugendliche erleben im Laufe ihres Lebens sehr viele Verluste, andere bleiben weitestgehend davon verschont. Die Gründe, sich mit Tod und Verlust auseinandersetzen zu müssen, können dabei ganz unterschiedlicher Natur sein. So sind es oftmals die Grosseltern, die altersbedingt verloren werden.
Doch auch gesundheitliche Probleme oder Unfälle können für Verluste sorgen, oftmals betrifft dies dann sogar eines der Elternteile, Geschwister, nahe Verwandte oder Freunde beziehungsweise Schulkameraden. Je nach Stärke der Verbundenheit kann das Gefühl von Schmerz anfangs unerträglich sein.
Tatsächlich ist es gedanklich und gefühlsmässig schon eine gewisse Gratwanderung, die Welt des Kindes oder Jugendlichen mit dem Sterben und Tod in Bezug zu setzen. Denn damit prallen zwei Welten aufeinander.
Einmal ist da die Welt der Entwicklung und des Wachstums, auf der anderen Seite ist da die Welt mit der Endlichkeit des Lebens. Somit ist ein Verlust für Eltern eine doppelte Belastung, die nicht immer einfach zu meistern ist.
Wichtig bei der Traubewältigung
Als Angehöriger ist es in jedem Fall wichtig, dass das Kind oder der
Jugendliche nicht alleine gelassen wird. Seine
Gefühle ernst genommen werden und miteinander darüber gesprochen wird. Vor allem bei der ersten Begegnung mit den Themen Sterben und Tod sollten sie nicht alleine sein, ganz gleich, wie alt sie in diesem Moment sind.
Schweigen ist in diesem Fall der falsche Weg, auch wenn es allen Beteiligten schwerfällt, darüber zu reden. Auch sollte der
Verlust nicht mit Metaphern wie einer sehr langen Reise unter anderem in den
Himmel oder einem sehr tiefen Schlaf abgetan werden.
Wichtig sind auch der familiäre Zusammenhalt und das gemeinsame Trauern. Eltern neigen häufig dazu, sich nach aussen hin stark zu zeigen und die Trauer zu verbergen oder zu unterdrücken. Dies ist jedoch keinesfalls hilfreich, da
Kinder und Jugendliche dann oftmals deren Verhalten kopieren und über längere Zeit damit überfordert sind.
Damit können weitere negative Situationen und Gefühle geschaffen werden, die für zusätzliche Belastung sorgen. Je nach Stabilität des Kindes oder Jugendlichen kann dies zu weiteren Problemen führen, die sich auf verschiedene Art und Weise bemerkbar machen können.
Weitere Aspekte
Zudem gibt es verschiedene Methoden wie
Kinder oder
Jugendliche, die Trauer verarbeiten können. Beispielsweise durch neue kreative Beschäftigungen wie Malen, Gedichte oder Tagebuch schreiben aber auch sportliche Betätigung oder soziales Engagement. Auch kann es hilfreich sein, ab einem gewissen Alter an der Beerdigung teilzunehmen, um sich von dem Verstorbenen zu verabschieden und damit gleichzeitig seiner eigenen Trauer Ausdruck zu verleihen.
Ein individuelles Abschiedsritual, einige Tage nach der Beerdigung eignet sich für kleinere Kinder. Dabei können sie ganz in Ruhe am Grab Abschied nehmen. Vielleicht mit einem geliebten Spielzeug, einem selbst gemalten Bild oder den Lieblingsblumen, so wie sie es in dem Moment aus dem Herzen heraus entscheiden.
Wie bei Erwachsenen auch, trauern Kinder und Jugendliche unterschiedlich lang. Dies kann Wochen oder Monate dauern, eine Zeit, die zumeist einiges an Kraft kostet. In dieser Zeit geht es auch darum, dass das Verständnis vermittelt wird, dass der Schmerz über den
Verlust irgendwann verblasst, die Erinnerung an den lieben Menschen jedoch für immer und ewig bleibt.
Verschiedene Wege der Trauerbegleitung
Am Rande bemerkt, sollte auch das Erlebnis von Tod beziehungsweise Sterben eines geliebten Haustieres in seiner Tragweite bei Kindern und Jugendlichen nicht unterschätzt werden. Für viele sind sie nicht nur ein tierischer Freund, sondern ein Halt im Leben. Diesen zu verlieren gibt ihren oftmals das Gefühl von Unsicherheit und Einsamkeit.
Auch hier kann die
Trauerbewältigung ihnen sehr zusetzen, wo Unterstützung dringend notwendig ist, damit sie nicht vollends aus der Bahn geworfen werden. Einfach nur ein neues Tier zu holen, dürfte nicht in jedem Fall den gewünschten Erfolg mit sich bringen.
Wichtig ist in jedem Fall, immer ganz individuell auf die Situation und den Zustand des Kindes oder Jugendlichen einzugehen. Was dem einen hilft, muss für den anderen nicht auch unbedingt gut sein.
Zudem sollte man bedenken, das der weitere Umgang wie auch das Verhalten von diesem Ereignis beeinflusst werden. Über das Geschehnis muss ehrlich geredet werden.
Manchmal ist es nicht möglich, dass die Familie die notwendige Unterstützung geben kann. Doch diese ist wichtig zur vollständigen Bewältigung von Trauer und
Verlust. Eine professionelle, auf
Kinder und
Jugendliche spezialisierte
Trauerbegleitung kann diese bieten. Individuell auf die Situation angepasst.
Zudem kann es in manchen Fällen auch sinnvoll sein, dass die beteiligten Erwachsenen aussenstehende Hilfestellung nutzen, wenn sie sich überfordert fühlen. Eine persönliche, abgestimmte
Lebensberatung kann hier beispielsweise mentale Unterstützung bieten und so für einen veränderten Umgang mit der Thematik beziehungsweise Situation sorgen.
Die Trauerbegleitung kann ganz verschiedene Wege gehen, womit sich für jedes Alter und jede Situation die passende Methode finden lässt.
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