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Blog: Welt der Esoterik

Rauhnächte: Zwölf Nächte voller Magie

05.12.2021

Zwischen dem 24. bis 25. Dezember Mitternacht und dem sechsten Januar Mitternacht ist die Zeit der Rauhnächte, auch Zwischennächte, Zwölfnächte, Inner- oder Unternächte oder Glöcklenächte, genannt. Die zwölf Nächte zwischen den Jahren sollen eine einzigartige, magische und transformierende Energie in sich bergen. Es ist eine Zeit der Visionen, Träume und spirituellen Erfahrung, in der die Verbindung zur Geisterwelt zugänglich ist. Unsere Vorfahren glaubten, dass böse Wesen aus einer anderen Welt leichter in ihr Zuhause eindringen konnten. Dementsprechend führten sie Rituale und Bräuche dagegen durch.

Nächte voller Magie, feinstoffliche Welten, gesendete Wünsche Foto: ©  Lumixera @ shutterstock
Foto: Lumixera / Shutterstock.com

Ursprünge der Rauhnächte

Der Begriff stammt aus dem mittelhochdeutschen Wort rûch, was so viel wie wild oder behaart bedeutet. Es werden dazu Verbindungen zum haarigen Aussehen von Ungetümen gezogen, die zu dieser Zeit Ihr Unwesen treiben sollen. Andere beziehen sich auf das Wort rauch, das auf die Rauchrituale anspielt.

Obwohl in dem Zeitraum christliche Traditionen gefeiert werden, haben sie ihren Ursprung sowohl in den germanischen als auch in den keltischen Riten.

Die zwölf Rauhnächte schliessen die Lücke zwischen dem Sonnenkalender mit 365 und dem Mondkalender mit 354 Tagen. Diesen Zeitunterschied betrachteten Germanen und Kelten praktisch als nicht-existent, sondern jenseits von Zeit und Raum. Die Naturgesetze der Menschen würden ausser Kraft gesetzt und die magische Tür zur Anderswelt stehe weit offen.

Eintritt in feinstoffliche Welten

Speziell in diesen Nächten ist der Zugang zu einer weiteren Bewusstseinsform möglich, was für unsere Ahnen ein natürlicher Vorgang war. So versuchten sie sich innerlich zu öffnen, um in die andere Welt zu gelangen. Es war eine Zeit der Ruhe und der Verbindung zur Natur. Zudem stand jede Nacht für einen Monat des darauffolgenden Jahres. Sie achteten auf ihre Träume und mögliche Zeichen, die die Zukunft deuten könnten.

Alte Bräuche in den Rauhnächten

Vor den Geistern, die ihr Unwesen in den Rauhnächten treiben, schützten sich die Menschen durch das Ausräuchern der Häuser. Dazu wurde Weihrauch benutzt. Ärmere Leute verwendeten Holunder, Beifuss, Harz oder Misteln. Räuchern war seit jeher wichtig.

Abgesehen von Praktiken zum Räuchern galt: Man solle keine Räder bewegen, da sich das Rad des Schicksals während dieser Tage bewege, sonst würde es beeinflusst.

Das Schliessen der Tür oder des Fensters sollte geräuschlos stattfinden, sonst würde im nächsten Jahr kein Frieden mehr sein.

Es sollte keine weisse Wäsche gewaschen und aufgehängt werden, da sie sonst von Odins wilden Reitern mitgenommen werden könnte. Diese benutzen Sie als Leichentuch.

Haare und Nägel sollen nicht geschnitten werden, da dies Unglück bringe.

Durch gesendete Wünsche wurde erhofft, die Neustrukturierung des Schicksals zu beeinflussen und insbesondere in dieser speziellen Zeit gehört zu werden.

In den Rauhnächten wurden Orakel genutzt, Blei gegossen und das Haus sowie der Stall ausgeräuchert. Rituale mit Feuer bedeuteten etwas Spezielles. Die dunkle Zeit wurde durch das Licht vertrieben und mit ihm dunkle Gestalten. Um sich zu schützen, wurde eine Kerze in der Nacht ins Fenster gestellt, damit Lichtgestalten angezogen werden.

Rituale in der heutigen Zeit

Da jede der Rauhnächte für einen Monat im nächsten Jahr steht, geben Karten, Traumdeutung und Orakel in den Rauhnächten eine Vorahnung für die Zukunft. Die erste Nacht bezieht sich auf Januar, die zweite auf Februar, die dritte auf März und so weiter. Die Zeit vor Mitternacht steht für die ersten zwei Wochen, die Stunden danach für die zweite Hälfte eines Monats.

Bereiten Sie sich auf die kraftvolle Zeit vor. Schreiben Sie alles auf, was Sie loswerden wollen und verbrennen Sie die Zettel in der ersten Rauhnacht. Sprechen Sie dabei laut: Ich lasse Euch jetzt gehen, du bist frei und ich bin frei! Verstreuen Sie die Asche an einem Kraftort (Natur) und verbinden Sie sich mit Ihren Ahnen sowie gutgesinnten Geistern. Alternativ nehmen sie ein feuerfestes Gefäss und löschen Reste mit Wasser.

Die feinstofflichen Türen öffnen sich. Dies ist die Gelegenheit, unsere Räume energetisch zu reinigen. Räuchern Sie täglich Ihr Zuhause mit Harz, Weihrauch oder Salbei. Altes verschwindet und Neues kann sich manifestieren.

Zünden Sie eine Kerze an und lassen das Licht für den gesamten Zeitraum leuchten. Es steht symbolisch für Ruhe und Frieden sowie für die Verbindung zu unseren Vorfahren.

Gehen Sie in sich mit der Natur, so wie es Ihre Ahnen taten. Besuchen Sie Kraftorte, beobachten Sie sich selbst: Was geschieht in Ihrem Inneren? Welche Wünsche haben Sie? Was möchten Sie ändern? Alles, was passiert, steht in der Verbindung mit dem nächsten Jahr - Achten Sie auf Ihre Taten.

Schreiben Sie ein Traumtagebuch. Die Impulse und Visionen sind hilfreich für die kommenden Monate. Führen Sie ein kleines Ritual durch: Ziehen Sie vor dem Schlafengehen eine Orakelkarte, notieren Sie sich die Bedeutungen und ergänzen Sie diese am nächsten Morgen mit den Inhalten Ihrer Träume. Ordnen Sie die Tage den folgenden Monaten zu.

Achten Sie in dieser spirituellen Zeit der Rauhnächte auf sich, gehen Sie in sich, bereiten Sie sich auf das nächste Jahr vor und verbinden Sie sich, wie unsere Vorfahren, mit der feinstofflichen Energie der Anderswelt.


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