Jeder Mensch drückt seine
Liebe auf eine andere Art und Weise aus und keine
Beziehung/
Partnerschaft ist identisch. Gerade aus diesem Grund wird die
Polyamorie, also die
Liebe zu mehr als einer Person, zu einem immer häufiger diskutierten Thema in Sachen Liebe & Beziehung.
Doch auch wenn wohl die meisten Menschen den Begriff der Polyamorie schon mal irgendwo aufgeschnappt und gehört haben, ist nicht jedem wirklich klar, was dieser überhaupt bedeutet.
Die Polyamorie, welche als Liebe zu mehr als einer Person zu beschreiben ist, wird häufig irrtümlicherweise auch als offene Beziehung bezeichnet. Dies ist jedoch nicht immer der Fall und lässt sich so pauschal nicht festlegen.
Das Besondere und Einzigartige an einer polyamorösen Beziehung ist, dass sie aus mehreren Partnerschaften, welche mit Liebe und
Emotionen verbunden sind, bestehen.
Foto: Pressmaster / Shutterstock.com Doch was genau ist eine polyamoröse Beziehung?
Die polyamoröse Beziehung/
Partnerschaft ist eine Art der nicht-monogamen Beziehung. Sie unterscheidet sich insofern von einer herkömmlichen, in der Gesellschaft akzeptierten Beziehung, dass innerhalb der Partnerschaft und
Liebe mehrere Personen beteiligt sind und nicht, wie in der Norm, nur zwei.
Laut Spezialisten auf diesem Gebiet, besteht eine polyamoröse Beziehung in der Regel aus einem primären Hauptpaar, welches offen und mit dem Einverständnis beider, auch mit anderen Menschen auf romantische Art und Weise zusammenkommen und sich lieben kann. Dabei finden diese sexuellen und romantischen Verbindungen entweder alleine oder auch gemeinsam als Paar statt.
Doch auch hierbei ist das wie nicht verallgemeinernd festzulegen. Alle polyamorösen Paare sind anders.
So bedeutet eine polyamoröse Beziehung für manche Menschen, dass sie, wie oben schon erwähnt, als Hauptpaar leben, aber auch mit anderen Menschen im romantischen, sexuellen Kontakt stehen. Für andere wiederum bedeutet
Polyamorie eine Möglichkeit, gleichzeitig mehrere voneinander unabhängige Beziehungen zu führen.
Der Grundgedanke hinter der Polyamorie ist, dass die sexuelle Liebe nicht von der Monogamie eingesperrt wird. Sie soll sich vielmehr frei von Fesseln ausdrücken können. Zu derartigen Beziehungen gehört aber auch meist, dass beide Partner die Liebhaber des anderen kennen.
Und wie funktioniert so eine polyamoröse Beziehung?
Weil derartige Beziehungen von der Gesellschaft als ein nicht normales Beziehungskonstrukt angesehen werden, herrscht bei der Erklärung des Begriffes häufig Verwirrung und Unwissen.
Ohne Zweifel kann man sagen, dass für den Erfolg einer polyamorösen Beziehung vor allem wichtig ist, dass man offen und ehrlich über das spricht, was man sich in einer (sexuellen und romantischen) Liebesbeziehung wünscht und wonach man sich sehnt.
Zwar unterscheiden sich die Grenzen einer polyamorösen Beziehung von der einer monogamen
Partnerschaft, jedoch sollte hierbei ganz klar definiert werden, wie weit man als Partner gehen kann und wie viel Zeit mit anderen Menschen verbracht werden darf, ohne dass der Partner verletzt wird.
Offenheit ist das Zauberwort: Das Aufrechterhalten der total offenen Kommunikation untereinander ist wohl der wichtigste Baustein einer polyamorösen Beziehung, um grundsätzliche Probleme zu vermeiden.
Auch wenn die
Polyamorie auf Offenheit basiert, kann auch hierbei
Eifersucht unter den Partnern entstehen.
So ist wohl uns allen bewusst, dass es nicht immer leicht ist, eine einzige Beziehung zu führen. Stellen Sie sich vor, wie schwer es erst ist, wenn man mit zwei oder mehreren Partnern in einer Beziehung lebt ... Je mehr Menschen involviert, desto schwerer auch das Umgehen miteinander. Man könnte wohl sagen, dass eine polyamoröse Beziehung eine ganz besondere Herausforderung darstellt.
Der grosse Vorteil einer derartigen Beziehung ist wohl, dass das Verheimlichen und etwaige Vertrauensbrüche gegenüber dem Partner meist vermieden werden und gar nicht erst entstehen, wenn man das Gebot der Offenheit beherzigt.
Doch auch hier besteht die Gefahr, dass man eher die
Gefühle verdrängt, weil man offen sein will und vielleicht gar nicht zu 100 Prozent hinter der Polyamorie steht, weil man Unsicherheiten hat.
Wenn beide Partner emotional auf dem gleichen Stand sind, kann die Polyamorie funktionieren. Es bleibt letztendlich jedoch immer eine Herausforderung. Man muss Unsicherheiten, die überwiegend mit Eifersucht aus Furcht einhergehen, überwinden. Dies gelingt längst nicht jedem.
Was unterscheidet Polyamorie von einer offenen Beziehung?
Polyamorie wird von vielen mit einer offenen Beziehung gleichgesetzt. Das ist jedoch nur bedingt der Fall. Polyamoröse Beziehungen gehen nicht ausschliesslich um Sex, so wie es meist bei offenen Beziehungen der Fall ist. Bei diesen sogenannten offenen Beziehungen führen die Ausschweifungen zu Sex mit einem anderen Partner ausserhalb der Beziehung grösstenteils nicht zu einer Beziehung.
Bei der Polyamorie jedoch, ist man offen für mehrere Beziehungen, die mit
Liebe und Emotionen verbunden sind - nicht nur Sex.
Welche Menschen gehen eine polyamoröse Beziehung ein?
Hier ist nicht pauschal festzulegen, welcher Mensch eine derartige Beziehung eingeht. Praktisch kann jeder eine polyamoröse Beziehung führen.
Man kann aber sagen, dass es sich dabei um Personen handelt, die ihren Bedürfnissen und sexuellen Wünschen total offen gegenüberstehen.
Doch auch, wenn man allem offen gegenübersteht, vor allem mehrere Menschen zu lieben, ist es wichtig, sich komplett zu vertrauen, offen zu kommunizieren und mit dem Partner/den Partnern ganz offen über alles zu sprechen.
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