Eine alte
Zigeunerin, mit einem Kopftuch und Schmuck behangen, sitzt an einem kleinen Tisch in einem abgedunkelten Raum und starrt auf die
Kristallkugel vor ihr. So oder ähnlich sind die uns bekannten Darstellungen, wenn es um das Thema
Hellsehen geht. Tatsächlich mag dies zu bestimmten Zeiten so gewesen sein. Neueren Datums stehen da Harry Potter und seine
Glaskugel, auch wenn diese dort eine andere Rolle spielte. In der Praxis sieht es wohl so aus, dass viele solch eine Kugel als Dekorationsgegenstand sehen, schön anzusehen, aber ohne eine weitere Bedeutung. Auf andere Menschen hingegen übt die Glaskugel eine gewisse Faszination aus, vor allem wenn sie offen gegenüber neuen Dingen sind. So beschäftigen sie sich intensiver mit dem Thema und/oder haben sich an einen Profi gewandt, um tiefer in dieses Mysterium einzutauchen. Doch was steckt nun wirklich dahinter?
Foto: Pete Saloutos / fotolia Rund um das Thema Kristallkugel
Die
Kristallkugel, auch als
Glaskugel oder
Seherkugel bezeichnet, gilt als eines der traditionellsten Hilfsmittel beim Hellsehen. Der Ursprung wird hierbei in der Antike gesehen. Damals wurden spiegelnde oder durchscheinende Flächen (Spiegelsehen oder Kristallsehen) zum
Wahrsagen genutzt. Damit verbunden war der Glaube, dass die Kugel verborgene Botschaften sichtbar machen und man darin so die Antwort auf eine Frage oder auch die
Zukunft sehen könnte. Eine systematische Verwendung lässt sich dann etwa Ende des 19. Jahrhunderts finden, welche in Zusammenhang mit der aufkommenden Spiritismus Welle gebracht wird.
Die Kugel fungiert als eine Art Übertragungsmedium beim Hellsehen. Grundlage für die Interpretation von räumlich entfernten, nicht direkt greifbaren, zukünftigen oder auch vergangenen Geschehnissen ist hierbei der Blick tief in das Innere der Kugel. Wird der Hauptfokus nur auf die Kugel gelegt, kann ein tranceähnlicher Zustand erreicht werden, wobei alle anderen Fähigkeiten der Wahrnehmung sozusagen ausgeblendet werden. Eine Begleiterscheinung der verstärkten Konzentrationen ist eine erhöhte Aufmerksamkeit. Der
Hellseher beziehungsweise die
Hellseherin kann zu diesem Zeitpunkt somit auch sensibler auf nonverbale Signale des Ratsuchenden reagieren, die dann möglicherweise auch im Zuge der Interpretation wichtig sein können.
Was gilt es zu beachten?
Der Kristall muss lupenrein und klar geschliffen sein, damit er diesem Zwecke zugeführt werden kann. Schlieren, Blasen oder Einschüsse dürfen nicht vorhanden sein. Am besten eignen sich Kugeln aus geschliffenem Bergkristall. Diese sind jedoch relativ teuer. Aus diesem Grunde wird oft auf normales Glas zurückgegriffen, weshalb die Bezeichnung
Glaskugel also durchaus auch treffend ist. Bei der Verwendung hat sich erwiesen, je grösser die Kugel, desto besser. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Kugel einen Durchmesser von mindestens zehn Zentimeter hat.
Wichtigste Voraussetzung ist ein sorgsamer Umgang. Oberstes Gebot, niemals sollte ein Fremder die Glaskugel berühren. Denn nur so ist sichergestellt, dass keine fremden Energien auf die Kugel übergehen. Zur Aufbewahrung sollte am besten ein dunkles Samt-Tuch verwendet werden.
Gereinigt wird die Kugel unter fliessendem Wasser, möglichst eine reine, frische Quelle. Herkömmliches, lauwarmes Leitungswasser tut es natürlich auch. Des Weiteren kann ein Wildledertuch dazu genutzt werden, scharfe Reinigungsmittel sind allerdings tabu.
In regelmässigen Abständen muss die
Kristallkugel wieder aufgeladen werden. Einige nutzen hierfür das Vollmondlicht, andere Weihrauch oder Kerzenlicht. Wichtig ist, dass ihre Kraft wiederkehrend gestärkt wird.
Was muss beim Lesen der Kristallkugel beachtet werden?
Ein dunkler Untergrund ist am besten geeignet. Wichtig ist eine störungsfreie und ruhige Atmosphäre. Sämtliche Störfaktoren sollten vorweg ausgeschaltet werden. Ein leicht abgedunkelter Raum und Kerzenlicht schaffen eine harmonische Umgebung. Dies ist allerdings kein Muss, sondern hängt vom eigenen Wohlfühlgefühl ab. Dies und innere Offenheit, sowie Geduld und Übung sind die Basis für die Arbeit mit der
Kristallkugel. Genauso wie klare Sinne und ein wacher Verstand. Der Konsum von Alkohol oder anderen Rauschmitteln könnte Verfälschungen bedingen und somit eine Fehlinterpretation. Auch sollte die Kugel vor jeder Anwendung auf Defekte, wie Risse oder Bläschen untersucht werden.
Um nun aus der
Glaskugel lesen und Botschaften erkennen zu können, heisst es sich voll und ganz auf diese zu konzentrieren. Viele berühren die Kugel währenddessen mit den Fingerspitzen. Dann gilt es solange in die Kugel zu schauen, bis Farben, Schatten, Nebel oder Bilder erkannt werden. Es kann durchaus einige Versuche dauern, bis
Visionen wahrgenommen werden können. Diese Wahrnehmungen gilt es dann zu deuten. Hierbei spielen dann auch Intuition, Menschenkenntnis und Lebenserfahrung eine Rolle. Zudem kommen natürlich auch die medialen Fähigkeiten zum Einsatz.
Interessante Botschaften erkennen
Grundsätzlich kann ein Blick in die Kristallkugel durchaus Interessantes offenbaren. Wer das erste Mal einen Blick in die Kugel wirft, sollte allerdings nicht enttäuscht sein, wenn er erst mal nichts erkennt. Es bedarf einiger Übung und Geduld. Nur wenige beherrschen dies dank ihrer Fähigkeiten innerhalb kürzester Zeit. Wer wirklich Interesse daran hat diese faszinierende Welt zu erobern, der sollte sich von einem Profi auf dieser Reise begleiten lassen. Dessen Erfahrungen und Fähigkeiten unterstützen dabei, die Kunst des Hellsehens mit der Glaskugel zu erlernen. Was sich nämlich so einfach anhört, bedeutet in der Praxis, die Visionen klar zu erkennen, um diese auch richtig interpretieren zu können.
Natürlich kann auch ein Hellseher/eine Hellseherin für uns einen Blick in die Kristallkugel werfen und wichtige Botschaften an uns weitergeben. Hierbei gilt es, die Frage so präzise wie möglich zu formulieren, denn nur dann ist auch eine genaue Beantwortung möglich. Diese können wichtige Impulse liefern oder für neue Sichtweisen sorgen, die uns auf dem Weg in die Zukunft dienlich sein können.
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