Wohl die meisten von uns haben haben schon mal in der ein oder anderen Situation spontan, ohne wirklich darüber nachzudenken, eine
Entscheidung getroffen oder ein gewisses
Gefühl gespürt, das von jetzt auf gleich da war. Oftmals sind wir uns dessen gar nicht bewusst, sondern erkennen dies erst später oder wenn wir uns diese bestimmte Situation noch einmal ins Gedächtnis rufen. Doch wie kann das eigentlich sein, da wir doch eigentlich immer unseren Kopf nutzen, um zu überlegen, abzuwägen oder zu hinterfragen? Wieso meldet sich in bestimmten Situationen auch unser
Bauch immer wieder zu Wort und warum tun wir uns manchmal so schwer damit, darauf auch zu hören?
Foto: Hetizia / fotolia Was steckt hinter dem Begriff Intuition?
Intuition kann kurz als ein Erkennen, eine Eingebung, ein Begreifen definiert werden, das ohne bewusstes Nachdenken oder Nachschlagen erfolgt. Intuition ist grundsätzlich etwas Spontanes, das wir nicht kontrollieren können. Von den Älteren haben wir eher die Worte "Geistesblitz", "Ahnung" oder auch "
Bauchgefühl" übernommen. Und dass wir auf unser Bauchgefühl hören sollen, hat uns bestimmt auch schon einmal jemand gesagt.
Und tatsächlich ist die
Fähigkeit in jedem von uns vorhanden, allerdings nicht immer gleichstark ausgeprägt. So gibt es Menschen mit einer sehr stark ausgeprägten Intuition, wie sie viele
Wahrsager oder
Hellseher beispielsweise auch haben, aber wiederum auch Menschen, bei denen dieses Gefühl tief im Inneren verborgen ist. Vielleicht weil sie es immer wieder verdrängt haben oder weil sie es auch bewusst nicht geschult haben. Dabei sollten wir, diese uns gegebene Fähigkeit, auch als Teil von uns sehen und sinnvoll für uns nutzen.
Wie äussert sich die Intuition?
Gedanken, einzelne Wörter, Bilder, aber auch Gefühle oder Gerüche können auftauchen. Von jetzt auf gleich verbinden wir "unbewusst" etwas mit gut oder schlecht, mit Freude oder einem Unwohlsein, mit Euphorie oder Zurückhaltung. Woher genau ist in diesem Augenblick nicht nachvollziehbar. So beispielsweise in Situationen, in denen wir uns zwischen zwei Dingen entscheiden müssen und "unseren
Bauch entscheiden lassen". Vielen Menschen sagen, dass sie in solchen Situationen mit dem Herzen entscheiden. Andere spüren vermehrt ihren Magen.
Und doch ist es eigentlich nichts anderes, als unsere Verbindung zu unserem
Unterbewusstsein. Die Vernunft und das rationale Denken, sind in diesem Augenblick vollkommen ausgeschaltet oder werden zumindest überhaupt nicht beachtet. Prinzipien werden über Bord geworfen. Analysen bleiben unbeachtet. Wir reagieren einfach nur auf das, was unser Inneres an die Oberfläche bringt. Viele Menschen sind sich dessen gar nicht bewusst, andere hingegen lassen ihrem Bauchgefühl immer ein Mitspracherecht.
Wie kann die Intuition geschult werden?
Je ruhiger und gelassener wir sind und je mehr wir unser inneres Gleichgewicht gefunden haben, desto leichter hören wir die innere Stimme unserer
Intuition. Je öfter wir diese Übung durchführen, desto einfacher wird es, ihr zuzuhören. Daher sollte man sich im Alltag immer wieder einmal die Zeit nehmen, um sich zu sammeln, um die Eindrücke des Alltags bewusst von sich zu schieben. Nun mag man sich fragen, warum gerade die Eindrücke des Tages für so viel Unruhe sorgen können? Die Antwort ist klar: Sie überlagern die innere Stimme.
Man muss es sich wie eine Zwiebel vorstellen. Die innere Stimme, unser
Unterbewusstsein sind gewissermassen unser Kern. Die Eindrücke des Tages werden zum Teil, aber ebenfalls vom Unterbewusstsein gespeichert. Lassen wir sie einfach dort verweilen, bildet sich jeden Tag eine neue Schicht um den Kern unseres intuitiven Wissens. Je mehr Schichten vorhanden sind, desto schwieriger ist es, zum Kern durchzudringen. Dabei ist es eigentlich ganz einfach, die Eindrücke eines jeden Tages zu entfernen. Man stelle sie sich wie Wolken vor, die vor der Sonne schweben. Doch in diesem Fall haben wir die Möglichkeit, sie bewusst davon zu schieben. Nehmen wir uns jeden Abend die Zeit, um diese kleine Aufgabe zu erledigen, liegt der "Zwiebelkern" offen vor uns. Wenn wir ihn benötigen, kommen wir also sofort an ihn heran.
Wieso sollten wir auch auf unser Baugefühl hören?
In jedem Augenblick kann die
Intuition wichtig sein. Beispielsweise beim Autofahren: Wer hat nicht schon einmal intuitiv gebremst, um im Anschluss festzustellen, dass vor einem alle Autos urplötzlich ebenfalls bremsen müssen. Auch bei vielen privaten Entscheidungen kann es sinnvoll sein, auf sein Bauchgefühl zu hören. Dies beginnt zum Beispiel bei Geldanlegen bei einer Bank, wenn wir dabei ein mulmiges
Gefühl im
Bauch haben und deshalb noch einmal darüber nachdenken wollen und hört damit auf, dass wir mitten in der Nacht aufstehen und zur Tür gehen, um die Katze hereinzulassen, obwohl diese ganz lieb und leise davor sitzt. Aber auch im Berufsleben können wir von unserem Bauchgefühl profitieren. Fühlen wir uns mit einer
Entscheidung unwohl oder fühlt sich eine bestimmte Situation nicht richtig an, dann sollten wir dieser nachgehen.
Bauchgefühl bedeutet sozusagen, dass wir aus dem Bauch heraus entscheiden. Natürlich haben wir nicht umsonst unseren Verstand, den wir auch gut und weise einsetzen sollten. Entscheidungen mit einer weitreichenden Wirkung sollten wir natürlich sehr wohlüberlegt treffen, aber trotzdem sollten wir unser Bauchgefühl nicht ganz verstummen lassen. Es kann uns manchmal auch bei grossen Entscheidungen im Zusammenhang von Nutzen sein.
Grundsätzlich sollten wir also diese
Fähigkeit, die jedem von uns gegeben ist, in unserem Leben auch sinnvoll nutzen. Lassen wir ruhig hin und wieder den Bauch zu uns sprechen. Manchmal ist es tatsächlich so, dass unsere Intuition schon weiss, was richtig ist, auch wenn der Verstand mit einem Veto dagegen stimmt. Sind wir noch ein wenig unsicher in solch einer Situation, dann sollten wir diese nochmal überdenken, aber nicht ÜBERdenken und das Bauchgefühl dabei vergessen. Wie wäre es mit einer Kombination aus beidem? Es müssen ja nicht gleich Entscheidungen sein, die die Welt verändern, aber vielleicht können sie zumindest ein Stück weit unsere eigene Welt positiv bereichern.
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