Ist Ihnen vielleicht schon mal aufgefallen, dass Japaner meistens ein Lächeln im Gesicht tragen und viele auch im hohen Alter noch fit wie ein Turnschuh sind? Und haben Sie sich gefragt, warum das so ist?
Tatsächlich könnte das an
Ikigai liegen. Das japanische Geheimnis von
Glück und Langlebigkeit. Seit Jahrhunderten begleitet es die Japaner durch ihren Alltag, beeinflusst ihre Entscheidungen und ihren Lebensstil. Viele sehe es als Grund, warum sie hier auf der Erde sind. Es ist ihr Leben. Und sie sind der Überzeugung, dass Ikigai jedem Menschen innewohnt.
Aber was ist das eigentlich genau?
Und was macht es so besonders?
Foto: irin_k / Shutterstock.com Begriffserklärung
Der japanische Begriff
Ikigai bedeutet in der deutschen Übersetzung so viel wie Lebensfreude. Der eigentliche Sinn meint jedoch deshalb lohnt sich das Leben. Bereits im 14. Jahrhundert fand der Begriff Erwähnung im Taiheiki (japanisches historisches Epos).
Was ist das genau?
Anders als zum Beispiel das Christentum ist
Ikigai keine Religion, sondern eine japanische
Philosophie. Sie ist für die meisten Japaner der Schlüssel zum
Glück und beeinflusst stark ihren Alltag. Es gibt zwei verschiedene Auffassungen zu dieser Philosophie:
In der ersten Auffassung geht es darum, seiner Existenz durch die Suche nach dem eigenen Glück und Wohlbefinden einen Sinn zu geben.
In der zweiten Auffassung stellt Ikigai ein Regelwerk dar, welches das eigene Wohlbefinden garantieren soll. So gilt zum Beispiel, dass man sich niemals satt essen und stets in Bewegung bleiben sollte.
Besonders im Ruhestand ist sie für viele Japaner und Japanerinnen eine Herausforderung. Denn es soll ältere Menschen vor der Vereinsamung durch Rückzug bewahren. Geschichtlich gesehen ist es ein alter Begriff, dessen Bedeutung sich im Wandel der Zeit mehrmals verändert hat.
Durch das Werk Koujin (Erstausgabe 1912, Autor Natsume Souseki) stand Ikigai bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges für die Aufopferung seiner selbst zum Wohle des Kaisers und der Nation. Jedoch änderte sich diese Bedeutung in der Mitte der Sechzigerjahre und vor allem durch Medien erlebte der Begriff einen erheblichen Aufschwung, der bis heute besteht.
Lebensqualität verbessern
Wer seine
Lebensqualität verbessern möchte, kann sich ein Beispiel an den Japanern nehmen. Durch das Verfolgen des Regelwerks können sich einige Dinge in kürzerer Zeit positiv verändern.
Jeder Mensch hat ein
Ikigai in sich. Nach japanischer Auffassung ist es nie zu spät, dieses zu finden und nach dessen Regeln zu leben. Es kann auch in Europa als Hilfestellung im alltäglichen Leben Verwendung finden.
Zehn Regeln, um die eigene Lebensqualität zu verbessern:
1. Aktiv bleiben
Wer gerne arbeiten geht oder ein geliebtes Hobby hat, soll dieses unter keinen Umständen unterlassen. Aktiv bleiben ist einer der Grundsätze von Ikigai.
2. Ruhe
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Ruhe. Man sollte versuchen, egal in welcher Situation, Ruhe zu bewahren. Die Ruhe ist der Schlüssel zum Erfolg.
3. Weniger ist mehr - auch beim Essen!
Um gesund zu leben, ist es laut Ikigai wichtig, sich nach dem 80 % Prinzip zu ernähren. Man sollte sich daher nicht satt essen.
4. Gute Freunde
Ikigai lässt falschen Freunden und negativen Menschen keine Chance. Denn wer nach dieser
Philosophie lebt, hält sich fern von diesen.
5. Sport treiben
Wer bis an sein Lebensende fit bleiben möchte, sollte Sport treiben und stets in Bewegung bleiben. Aktivität ist der Schlüssel zu einem glücklichen Leben.
6. Naturverbundenheit
Auch die Natur sollte nicht zu kurz kommen. Nach dieser Lehre ist es wichtig, sich immer wieder an seinen eigentlichen Ursprung zu erinnern und zu diesem zurückzukehren.
7. Lachen und lächeln
Ein freundliches Gesicht ist nicht nur im geschäftlichen Leben wichtig, es stärkt gute Laune und hilft, gesund zu bleiben.
8. Dankbarkeit
Die Dankbarkeit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Durch die Dankbarkeit lernt man den wahren Wert der Dinge kennen.
9. Hier-und-Jetzt
Um ein neues Kapitel aufzuschlagen, muss man erst einmal das alte beenden. Nach der Ikigai-Lehre ist dies auch im Leben der Fall. So sollte man die
Vergangenheit ruhen lassen und stets in die
Zukunft blicken.
10. Das persönliche Ikigai
Dieses muss jeder für sich selbst finden.
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