Eine jede Krise fordert uns, bringt uns manchmal vielleicht sogar an unsere eigenen Grenzen. Sie fordert auch unsere Flexibilität. Unsere Achtsamkeit. Um Veränderungen anzunehmen und das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen.
Doch sie gibt uns gleichzeitig auch die Chance, uns auf die Aspekte zu konzentrieren, die wir in unserem Leben kontrollieren können.
Wie beispielsweise unsere Denkmuster.
Warum ist das wichtig?
Weil Gedanken sehr kraftvoll sind.
Und unsere Überzeugungen sind das, was wir als Wahrheit für uns und unsere Umwelt annehmen. Sie entscheiden, wie wir unsere Realität wahrnehmen. So lenken sie uns ganz oft und beeinflussen damit auch unsere Gefühlswelt und unser Handeln.
Glaubenssätze sind der Co-Creator unserer inneren und äusseren Welt.
Sind unsere
Leitsätze tatsächlich ein authentischer Spiegel unseres Seins?
Führen wir wirklich ein
selbstbestimmtes Leben?
Wir sollten also immer wieder hinterfragen, ob wir das Steuer noch selbst in der Hand haben. Oder wurden
Liebe und Beziehung, Beruf, soziales Leben, Selbstbewusstsein und Co. (wieder) vom Autopiloten übernommen?
Foto: Serge Vo / Shutterstock.com Glaubenssätze, aber die richtigen
Kaum zu glauben, aber wahr - nur etwa zehn Prozent unseres Verhaltens steuern wir bewusst. Der Rest wird von unserem Autopiloten im Kopf geleitet. Dort ist nämlich alles gespeichert, was uns quasi anerzogen wurde, was wir gelernt oder erlebt haben und gewohnheitsmässig glauben. Überzeugungen, Leit- beziehungsweise
Glaubenssätze können uns ein Leben lang begleiten. Uns unterstützen, aber leider auch ausbremsen.
Natürlich dürfen wir alle unsere eigenen Glaubens-/
Leitsätze und Überzeugungen haben. Das sollen wir auch, denn sie sind ein Teil unseres ICHs. Doch genau deshalb sollten es eben auch 100 Prozent unsere und förderliche Glaubenssätze sein. Denn nur dann können wir unseren ganz eigenen Weg gehen. Für ein
selbstbestimmtes Leben. Frei von
Limitierungen und selbst erbauten Hindernissen. Mit Kraft und Motivation. All dies beginnt in uns.
Woran lassen sich unsere Überzeugungen erkennen?
Es können Sprichwörter und Weisheiten sein, die uns von Eltern, Lehrern, Freunden etc. mitgegeben wurden und die wir einfach für uns übernommen haben. Schliesslich sind wir mit diesen Leitsätzen ja aufgewachsen.
- Ohne Fleiss kein Preis.
- Geld macht nicht glücklich.
- Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
- Undank ist der Welt Lohn.
Aber auch einige der Erfahrungen, die wir im Laufe des Lebens gemacht haben, werden teilweise zu unseren Überzeugungen.
Genauso wie Einflüsse der verschiedenen medialen Kanäle unsere
Leitsätze mit kreieren.
- Ich bin nicht gut genug.
- Ich finde nie einen Partner.
- Ich darf keine Fehler machen.
Ein weiterer Hinweis auf unsere verinnerlichten Überzeugungen können Verallgemeinerungen sein: Immer, nie, alle, jeder, keiner oder Männer, Frauen, das Leben usw.
Verwenden wir häufig diese Wörter, dann könnte das auf verankerte
Glaubenssätze hindeuten. Die uns auch nicht immer förderlich sind.
- Immer verliere ich.
- Keiner mag mich.
- Das Leben ist voller Gefahren.
Und auch hinter der Formulierung "wenn, dann" kann sich ein hinderlicher Glaubenssatz verbergen.
- Wenn ich mich nicht ändere, dann wird mich XX nicht mögen.
- Wenn ich es jetzt nicht schaffen, dann werde ich nie erfolgreich sein.
Unsere Überzeugungen können ganz unterschiedlichen Ursprungs sein. Manche von ihnen lassen sich einfacher entlarven als andere. Wichtig ist, dass wir es tun. Und das wir dranbleiben und unsere Glaubenssätze immer wieder updaten.
Veränderung beginnt im Innen
Nicht nur Zeiten einer Krise, sondern stetig, je nach Bedarf, sollten wir unsere Leit- und Glaubenssätze anpassen. Tatsächlich ist es aber in schwierigen Zeiten umso wichtiger, weil wir so wieder in unsere eigene Stärke und Motivation kommen. Die wir brauchen, um Veränderungen, die nicht in unseren Händen liegen auch anzunehmen und das Beste aus der jeweiligen Situation machen.
Fördern wir unsere Überzeugungen zutage. Hinterfragen wir sie. Befreien wir uns von den "Märchen" der Kinder- und Jugendzeit. Von den Glaubenssätzen anderer. Von den selbst auferlegten
Limitierungen. Ändern wir, was wir können. Es liegt an uns, wie wir ein
selbstbestimmtes Leben definieren.
Der Weg in ein selbstbestimmtes Leben lohnt sich
Für eine dauerhafte Veränderung ist es wichtig, dass der Autopilot in unserem Kopf deaktiviert wird. Und wir selbst, und vor allem ganz bewusst das Steuer wieder übernehmen.
Das ist leider nicht wie beim Navi mit einem Knopfdruck zu realisieren. Denn wir können nicht mal eben so wegwischen, was wir jahrelang gelebt haben. Doch wir können alte Überzeugungen durch veränderte und/oder neue ersetzen. Und
Limitierungen auflösen.
Dazu müssen wir uns in Geduld, aber vor allem in Achtsamkeit üben. Nur so können wir gewahr werden, wenn wir wieder in alte Muster verfallen. Nur dann können wir bewusst unsere Gedanken und Worte in die richtige Richtung lenken. Sie verinnerlichen und zu einem Teil von uns werden lassen.
Denn nur dann können die jeweiligen
Glaubenssätze uns auch auf unserer Reise in ein
selbstbestimmtes Leben dienlich sein. Andernfalls verpuffen sie einfach, ohne eine Wirkung entfalten zu können.
Doch manchmal leichter gesagt als getan. Wir wünschen uns nichts mehr als eine Veränderung. Doch wo anfangen? Und wie durchhalten?
In einem weiteren Artikel werden wir ein paar Anregungen dazu geben. Wie man verinnerlichte Glaubenssätze an die Oberfläche holt. Wie man sie umformulieren und auch neue persönliche
Leitsätze finden kann. Und warum uns beispielsweise
Rituale bei der Umsetzung unterstützen können.
Wenn sie nicht so lange warten möchten, dann lassen Sie sich von jemanden begleiten, der diesen Weg bereits gegangen ist. Auch Sie können es schaffen!
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