Gewalt in der Partnerschaft oder einer
Ehe, auch als häusliche Gewalt zu bezeichnen - für viele von uns wahrscheinlich nur Hörensagen. Wir sollten uns glücklich schätzen. Für einige aber leider eine Regelmässigkeit oder zumindest ein Teilabschnitt ihres Lebens, bleibende Folgen, sowohl seelisch als auch körperlich, sind hier keine Seltenheit.
Häusliche Gewalt ist auch kein Randgruppenproblem, sondern in jeder Altersklasse, Gesellschaftsschicht oder Partnerschaftskonstellation zuordenbar.
Foto: Miriam Dörr / fotolia Die Gewalt kann von beiden Geschlechtern ausgehen
Bei
Gewalt in der Partnerschaft/
Ehe können sowohl Frauen als auch Männer Opfer sein. Genaue Zahlen sind kaum möglich, da diese Delikte oftmals gar nicht zur Anzeige gebracht werden. Vor allem Männer scheuen sich vor dem Offenlegen, da es ihnen mehr als peinlich ist und sie die öffentliche Scham nicht ertragen würden, wenn sie zugeben müssten, dass sie von einer Frau Gewalt erfahren mussten.
Frauen hingegen reden sich oftmals selbst die Schuld dafür ein und ertragen diesen Zustand über einen langen Zeitraum, ohne etwas dagegen zu unternehmen. So bleibt die Gewalt in der Partnerschaft oftmals unentdeckt, bis möglicherweise eine endgültige
Trennung vom Partner das Ende dieses Martyriums ist.
Gewalt ist nicht immer auch körperliche Gewalt
Gewalt in der Partnerschaft/
Ehe muss nicht zwangsläufig mit körperlicher Misshandlung oder sexuellen Übergriffen einhergehen, sondern kann sich auch auf verbaler, emotionaler, ökonomischer oder sozialer Ebene abspielen.
Kombinationen dieser Segmente sind durchaus keine Seltenheit. So ist es Aussenstehenden oftmals unmöglich, Gewalt in der Partnerschaft/Ehe bei anderen Menschen zu erkennen, solange diese nicht darüber reden.
Was sollte man sich in einer Partnerschaft / Ehe nicht gefallen lassen?
- körperliche Gewalt (z.B. Schubsen, Schlagen, Würgen etc.)
- sexuelle Gewalt (z.B. Nötigung zu Sexualpraktiken, Sex als Recht in der Partnerschaft/Ehe etc.)
- soziale Gewalt (z.B. Einsperren, Kontaktverbote, Isolation von Freunden und Familie etc.)
- emotionale Gewalt (z.B. permanente Abwertung, Einschüchterungen, bewusstes Ignorieren etc.)
- verbale Gewalt (z.B. beleidigen, beschimpfen, anschreien etc.)
- ökonomische Gewalt (z.B. Zuteilung des Geldes, Arbeitsverbot etc.)
Gewalt ist keine Liebe
Gewalt in der Partnerschaft/
Ehe ist kein Bestandteil von wirklicher
Liebe zum Partner, auch wenn es manchmal durchaus so gesehen wird. Keine Frau und kein Mann müssen häusliche Gewalt ertragen. Auch wenn es vielen immer noch als Tabu erscheint, sollte dies direkt zur Anzeige gebracht werden. Schafft man es nicht aus eigener Kraft, sollte man die Unterstützung von Freunden oder einem Experten in Anspruch nehmen. Dies ist nichts, wofür man sich schämen müsste.
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