Es heisst, wir sind unendlich reich, wenn
beste Freunde mit uns durchs Leben gehen. Und das nicht zu Unrecht. Selbst, wenn es nur ein oder zwei Menschen an unserer Seite sind, macht das einen grossen Unterschied. Wir fühlen uns zufriedener und glücklicher.
Manchmal begleiten uns Sandkasten-Freunde für immer. Manchmal vielleicht nur noch einige Jahre im Erwachsenenalter, bevor wir uns irgendwie verlieren. Oder wir möglicherweise selbst entscheiden, die Freundschaft zu beenden.
Doch immer wieder kreuzen neue Menschen unseren Weg. Manche werden zu guten Bekannten und einige entpuppen sich gar als beste Freunde. Veränderung ist auch hier allgegenwärtig.
Egal, welchen Ursprung dieses Verhältnis auch haben mag, wir wissen nie, in welche Richtung es sich über die Zeit entwickeln wird.
Leider kann es durchaus passieren, dass wir
loslassen und die
Freundschaft beenden müssen.
Foto: Yuriy Seleznev / Shutterstock.com Best Buddies forever?
Unterschiedliche Sichtweisen, Missverständnisse, unausgesprochene Wünsche oder ungewollte Verletzungen können manchmal eine Freundschaft auf die Probe stellen. Doch im Normalfall lassen sich
beste Freunde davon nicht auseinanderbringen. Ein ehrliches Gespräch sorgt für reine Luft. Und Hürden gemeinsam zu meistern, schweisst zusammen. Nicht nur in einer
Beziehung, sondern ebenso im freundschaftlichen Miteinander.
Doch es gibt auch Dinge, die eine Freundschaft nicht auf die Probe, sondern sie vielmehr infrage stellen.
No-Gos in einer Freundschaft:
- Treffen werden kurzfristig abgesagt.
- Wir werden immer hinten angestellt.
- Es gibt keine Entschuldigung oder Erklärung.
- Missgunst oder Eifersucht treten an die Oberfläche.
- Ein Verrat oder ein Betrug wurde begangen.
- Wir fühlen uns ausgenutzt.
Häufen sich diese No-Gos, könnte es Zeit sein, die Freundschaft zu überdenken.
Haben diese Menschen den Titel bester Freund/beste Freundin überhaupt verdient? Lohnt es sich, an der Verbindung festzuhalten? Oder ist es verschwendete Zeit und Energie? Freunde
loslassen ist nicht einfach, aber manchmal unausweichlich.
Weitere Gründe, sich von einem Buddy zu verabschieden
Menschen ändern sich, wir selbst ändern uns. Und deshalb ist das Loslassen manchmal eine Notwendigkeit.
- Wir vermissen den anderen Menschen nicht.
- Das Interesse an der Freundschaft ist einseitig.
- Das Gefühl der Unkompliziertheit ist verschwunden.
- Der Kontakt wird nur noch aus Gewohnheit gehalten.
- Wir sagen nicht mehr offen, was wir sagen wollen oder denken.
- Das einstige Vertrauen hat sich schleichend verabschiedet.
- Wir empfinden die Freundschaft eher als Belastung, statt als Bereicherung.
- Was uns über die Jahre verbunden hat, ist nicht mehr da.
- Wir fühlen uns ausgebremst in unserem Sein und in unserer eigenen Entwicklung.
Wenn es mit unserem Best Buddy mal nicht ganz so rund läuft, sollten wir uns nicht auch gleich mit dem Gedanken tragen, die
Freundschaft beenden zu wollen. Denn eines gilt es immer zu berücksichtigen: Veränderungen in der
Liebe und Beziehung, im Job, in der Familie oder beim Wohlbefinden können sich auch auf eine Freundschaft auswirken. Steckt der beste Freund/die beste Freundin in einer unerwartet neuen Lebenssituation, dann sollten wir ihm oder ihr Zeit und der Freundschaft eine Chance geben. Denn Buddies gehen zusammen durch dick und dünn.
Ändert sich trotz des Abwartens nichts und gibt es keinerlei grössere, ungeklärte Konflikte, kann man die Freundschaft durchaus im Sand verlaufen lassen. Wer möchte, kann natürlich in jeder Situation trotzdem ein persönliches Gespräch suchen, um die Situation selbst zu klären. Ehrlich und respektvoll. Ohne Vorwürfe und Dramen. Bringt einen dies auch nicht weiter, stehen die Zeichen auf Trennung. Und diese sollte man dann auch nicht länger hinauszögern, sondern
loslassen und die Freundschaft beenden.
Eine Freundschaft beenden, für einen neuen Anfang
Manchmal leichter gesagt als getan. Denn es hat etwas von Endgültigkeit. Eine Entscheidung, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Eine Trennung, ein Abschied für immer. Denn nur in den seltensten Fällen finden sich ehemals
beste Freunde auch als solche wieder. Wenn überhaupt wieder in Kontakt getreten wird, resultiert daraus meist ein loses Miteinander.
Und dann ist da ja auch noch unser Gewissen. Wir wollen sie nicht im Stich lassen oder verraten. Zweifel schleichen sich ein. Trotz der offensichtlichen No-Gos oder Veränderungen. Schliesslich waren wir mal beste Freunde. Doch, wenn sie uns nicht guttun oder sogar schaden, ist es die einzige Option. Und das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern ist nichts anderes als Selbstfürsorge.
Also fragen wir uns:
- Was passiert, wenn wir
loslassen?
- Verlieren wir wirklich etwas, wenn wir die
Freundschaft beenden?
- Oder gewinnen wir dabei, wenn wir ehrlich zu uns selbst sind?
Manchmal ist es tatsächlich Zeit, seinen Buddy zurückzulassen und weiterzuziehen. Ohne Groll, mit Wertschätzung des anderen Menschen und in tiefer Dankbarkeit für die gemeinsamen, schönen Erinnerungen. Denn sie werden immer in unserem Herzen sein, haben aber keinen Platz mehr in unserem Leben.
Eine Freundschaft beenden und loslassen ist nicht das Ende der Welt. Vielmehr schaffen wir Raum für neue Menschen, die zu uns passen und die uns guttun. Für eine intensive Verbindung, die frei von negativen Gedanken und Gefühlen ist. Auf Augenhöhe, von Herz zu Herz, in Liebe. Ein Miteinander, das den Titel beste Freunde wahrlich verdient.
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