Unser Zeitempfinden hat sich über die letzten Jahre stark verändert. Durch die Digitalisierung und Globalisierung scheint sich die Welt immer schneller zu drehen: und wir uns mit ihr. Ob im Zug, im Büro, auf der Strasse - jeder scheint im Kopf immer nur eines zu haben, an seinen nächsten Urlaub oder an einen anderen Ort oder Menschen zu denken, statt im Hier und Jetzt zu leben.
Doch wie bleibt man trotz der alltäglichen Schnelllebigkeit bewusst und präsent? Die Lösung liegt auf der Hand:
Verlangsamung.
Foto: Max4e Photo / Shutterstock.com Woher kommt die Schnelligkeit?
In einer Welt, die auf Erfolg und Produktivität programmiert ist, geht es meist darum, so schnell wie möglich an sein Ziel zu gelangen. Doch genau dies hält uns auch davon ab, all die Dinge um uns herum wahrzunehmen, zu geniessen, zu erleben. Die meisten von uns befinden sich im Autopilot-Modus und nehmen die Welt in sich und um sich herum nur selten bewusst wahr.
Wir springen von A nach B und denken bereits an C. Fragen Sie sich mal selber, wann Sie sich das letzte Mal eine ehrliche Auszeit gegönnt haben? Sich komplett entspannt und stressfrei gefühlt haben? Mal das Tablet und Smartphone zu Hause liegen gelassen und sich einen Nachmittag mal nur für sich genommen haben?
Entschleunigung im Alltag
Nicht nur das Stresslevel sinkt, auch das Glückgefühl steigt, wenn man
Entschleunigung im Alltag praktiziert. Deshalb ist es, sowohl für den Kopf als auch für die Seele gut seinen Alltag etwas zu verlangsamen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Praktiken mit denen man sein Leben entschleunigen kann und den Mindset der
Verlangsamung üben kann.
Smartphone Pause
Es gibt viele Elemente in unserem Leben, die zu unserer Erholung beitragen. Für die meisten gehört der Konsum von sozialen Medien oder Nachrichten auf dem Smartphone einfach dazu. Doch manche Forschungsergebnisse zeigen, dass Menschen, die nach der Arbeit am Abend noch Anrufe vom Chef bekommen, fast dasselbe Stresslevel aufweisen wie am Arbeitsplatz selbst. Das sogenannte Digital Detachement bezeichnet die Distanzierung von digitalen Geräten als Form von Auszeit und Erholung. Das Smartphone bewusst nach der Arbeit auszuschalten ist eine gute Entschleunigungstaktik.
Einfach mal Nein sagen
Es ist oft leichter gesagt als getan: Das Neinsagen fällt den meisten Menschen echt schwer. Man ist müde oder gestresst und hat doch noch die lang geplante Verabredung vor sich. Obwohl das Neinsagen so schwerfällt, ist es der erste Schritt zu einem glücklicheren und entschleunigten Leben. Natürlich muss man abwägen und kann nicht immer Nein sagen. Wenn man sich aber zu oft in der Situation wiederfindet, wo man Ja anstatt dem eigentlichen Nein sagt, ist es wohl an der
Zeit, Entscheidungen und vermeintliche Verpflichtungen zu überdenken.
Achtsamkeit üben
Achtsamkeit ist eines der wichtigsten Werkzeuge, die einem zu mehr
Entschleunigung verhelfen. Jeden
Moment in und um sich wahrzunehmen und zu geniessen lässt die
Zeit länger erscheinen, als wenn man immer schon an die
Zukunft denkt oder in der
Vergangenheit schwelgt. Ausserdem verhilft Achtsamkeit dazu, mehr
Glück aus dem Alltag zu schöpfen und das Leben positiver wahrzunehmen. Achtsamkeit fördert ausserdem Dankbarkeit, denn man wird sich über all die schönen Dinge und Menschen bewusst, die es im eigenen Leben gibt.
Durchatmen statt Warten
Warten stresst die meisten von uns. Vor allem kurze Wartezeiten können einem wie eine halbe Ewigkeit vorkommen! Alles ist darauf ausgerichtet, besonders schnell zu gehen. Oft hat man einen Termin oder ist in Eile. Doch meist lassen sich Wartezeiten nicht beeinflussen, und der daraus resultierende Stress ist nicht gut. Gerade deshalb sollte man versuchen, jede noch so kurze Wartezeit positiv für sich zu nutzen! Einfach durchatmen und den Moment für sich nutzen. Atmen Sie einfach ruhig und nutzen Sie den Moment, um eine kleine Selbstreflexion durchzuführen. Wie geht es Ihnen gerade? Was fühlen Sie und was wünschen Sie sich? Nutzen Sie die Zeit positiv, wenn Sie die Situation eh nicht ändern können.
Zeit in der Natur verbringen
Die Natur ist der Biorhythmus des Lebens. Bei einem langen Spaziergang im Wald wird einem bewusst, dass
Zeit nur ein Gefühl ist. Die Natur verbindet uns wieder mit uns selbst und lässt uns im Einklang mit dem Leben fühlen. Ausserdem ist die Natur auch der perfekte Ort, um sportlichen Aktivitäten nachzugehen und auch etwas für die körperliche Fitness zu tun!
Uhren weg
Uhren finden sich überall: An Handgelenken, Kirchtürmen, öffentlichen Plätzen und im Radio werden wir fast konstant daran erinnert, wie schnell die Zeit vergeht. Zeit ist ein Konzept, das wir Menschen erfunden haben. Es ist ein Mass, das hilfreich ist, wenn man einen Termin hat oder sich mit Freunden irgendwo verabredet hat. Aber das konstante Ticken der Uhr hat keine Vorteile für das Empfinden von Glück und Entspannung. Denn wie kann man im
Moment leben, wenn er andauernd zu verschwinden vermag? Uhren ja, aber bitte nicht überall...
Es gibt viele Dinge, die wir im Alltag tun können, um unser Leben zu entschleunigen. Die Kunst der
Verlangsamung bringt nicht nur gefühlt mehr Zeit ins Leben, sondern fördert auch einen positiven Umgang mit sich selbst und dem äusserlichen Leistungsdruck mit dem man täglich konfrontiert wird. Man sollte sich vor Augen halten, dass Zeit eine
Illusion ist und sich von ihr nicht verrückt machen lassen. Für ein entschleunigteres und entspannteres Leben im Hier und Jetzt!
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