Sämtliche Versuche, den Richtigen beziehungsweise die Richtige zu finden, sind bisher gescheitert. Einige Bekanntschaften endeten auf dramatische Weise, andere eher lustig bis peinlich. Die Männer im eigenen Netzwerk scheiden aus. Die sind entweder völlig unattraktiv, oder vergeben. Oder stehen auf Männer.
Dating im Internet, Hochzeitsfeiern, Urlaube in
Single-Clubs, Fitness-Center, Verkupplungsaktionen - das volle Programm, alles schon ausgereizt.
Foto: Iakov Filimonov / Shutterstock.com Nicht so einfach: Partnersuche heute
Bei der Anmeldung in der Partnerbörse ist Monica über ihren Schatten gesprungen. Sie hat sich viele Gedanken gemacht und war sich unsicher. "Welches Portal passt denn überhaupt zu mir? Ganz schön viel Auswahl. Und wie beschreibe ich mich am treffendsten? Und was für ein Foto wähle ich aus?" Die beste Freundin - sie hat ihre Liebe auf diesem Weg gefunden - unterstützt Monica. Wochen später ist es soweit, das erste Treffen in einem Bistro, auf halber Strecke. Roger wartet schon, kommt ihr mit breitem Lächeln entgegen, hilft ihr aus dem Mantel, zeigt sich von seiner besten Seite. Dass er im Marketing tätig ist, war ihr klar. Dass er sich in Wort und Bild so gut verkaufen kann, hat sie dann doch überrascht. Die Präsentation entsprach überhaupt nicht der Realität. Weder optisch noch der Inhalt. Eine Mogelpackung.
Neues Date, neues Glück. Diesmal ist der "Kandidat" genauso wie erwartet. Kurzweilig plaudern sie bei Pasta und Rotwein. Auch er scheint den Abend mit ihr zu geniessen. Offen erzählt er von sich, zuhören kann er auch. "Bin mal kurz Händewaschen, bestell doch noch einen Wein, der ist echt süffig." Das waren seine letzten Worte. Eine gefühlte Ewigkeit hat sie noch auf ihn gewartet. Handy aus, der Kellner hat auch schon auf der Toilette nachgeschaut. Nichts, wie vom Erdboden verschluckt. Mit zu viel Wein im Kopf und Wut im Bauch zahlte sie die Rechnung (für beide) und fährt wieder einmal allein im Taxi nach Hause. "Das kann doch nicht sein Ernst sein ..."
Sieben Gründe, warum Sie noch immer Single sind
1. Die Schmetterlinge
"Wenn es beim ersten Treffen nicht direkt funkt - reine Zeitverschwendung." Es gibt tausend und eine Kleinigkeit, die es zum Kribbeln im Bauch braucht. Eine zweite Chance hat jeder verdient.
2. Der Ex
Wenn man den Ex nicht vollständig abgehakt hat, wird es schwierig für den Neuen/die Neue. Es bringt nichts, nur die schönen Erinnerungen an den Ex zu vergleichen. Das ist nicht fair, es blockiert einen Neuanfang. Also lassen Sie es! Lassen Sie los.
3. Die hohen Anforderungen
Die letzte
Beziehung war verletzend. Sie wurden vernachlässigt, belogen, betrogen etc. Dann finden Sie einen tollen Mann, der Ihnen jeden Wunsch erfüllt, der Sie auf Händen trägt, treu ist wie ein Lamm, und nun? Langweilig!
4. Die Vielfalt
Das letzte Treffen mit dem sehr engagierten Typen waren eigentlich vielversprechend. Es wurde viel gelacht, gute Gespräche, guter Wein und alle Eckdaten von ihm passen. Aber wenn man im Datingportal "weiter swiped", entdeckt man wieder jemanden, der sogar noch besser aussieht. Höher, weiter, schneller, die Versuchungen im Internet sind gross. Und es ist so einfach zu texten "Der Nächste bitte."
5. Die hohen Erwartungen
Serien, Musik-Videos und Co. zeigen, wie ein Traum-Typ/eine Traum-Frau sich auf perfekte Art um seine Auserwählte beziehungsweise seinen Auserwählten bemüht. Er/sie organisiert romantische Ausflüge, bringt selbst gebastelte Glücksbringer mit, repariert nebenbei ihr Auto, überrascht mit Sushi und Sekt - ein Frauenflüsterer und Sexbombe in einer Person. Aber geht so das wahre Leben, oder ist es nur eine Illusion von Hollywood ausgedacht? Auf dem Teppich bleiben und mit normalen Menschen reden, das ist hilfreich.
6. Die Perfektion
Ihre Vorstellungen vom zukünftigen Partner sind in Stein gemeisselt. Äusserliche wie innerliche Werte müssen stimmen, so wie Sie es sich vorgenommen haben. Abweichungen führen zum schnellen Ende. Niemand ist perfekt, sogar Sie selbst nicht.
7. Die Vorurteile
Das Urteil über den Datingpartner ist nach kurzer Zeit gefällt. "Ein Egoist. Ein typisches Muttersöhnchen. Der will nur sammeln und seinen Marktwert checken. Das ist ein Blender." Bei vorschnellem Abstempeln in bestimmte Männer-Typen gibt es wenig Chancen für den Mann/die Frau, sich zu beweisen. Manch wahres Gesicht sieht man erst auf den zweiten Blick. Schubladendenken ist unfair und nicht zielführend.
Und dann schaltet er/sie in den Rückwärtsgang
Da war sie: die grosse Liebe. Diesmal ist sich Monica ganz sicher, es fühlt sich alles so richtig an. Die Momente mit Jens waren so intensiv, so ehrlich. Und das Schönste: Er sieht es genauso. Dass seine Scheidung noch nicht durch ist, "Egal, ist ja alles geklärt." Dass er 200 km entfernt lebt und arbeitet, "kriegen wir schon hin."
Jens verkündet: "Schatz, auf was sollen wir warten? Ich will dich, du willst mich, wir wollen uns. Vorschlag: Deine Wohnung kündigen und in drei Monaten ziehst du zu mir ins Haus. Home Office geht überall."
Gesagt, getan. Monica richtet sich nach ihm, will ihm alles recht machen. Dann kommt eine WhatsApp: "Es tut mit so leid. Ich habe mich getäuscht. Such dir einen besseren..."
Kurz danach sind alle Kontaktoptionen gelöscht oder gesperrt. Wumms. "Jens vermisst die Leichtigkeit, die unverkrampfte Zeit, die starke, selbstbestimmte Frau. In die hatte er sich verliebt. Diese Frau sieht er jetzt nicht mehr. "Du wurdest zur Klette. Er hat kalte Füsse bekommen. Es sollte nicht sein", tröstet ihre Freundin.
"Schluss. Ich mache eine
Dating-Diät. In der nächsten Zeit konzentriere ich mich erst einmal auf mich. Wie lange? Kein Plan. Bis Mr. Right an die Tür klopft?"
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