Wer kennt sie nicht, die knuddeligen süssen Bären, die irgendwie nach
Kuscheln und Umarmen rufen - Pandas. Mit ihrem runden Gesicht und den schwarz umrahmten Augen sowie ihrem knuffigen Körper haben sie so etwas wie den ultimativen Kuschelfaktor. Kaum einer kann diesem Impuls widerstehen. Ihr Tag wird in der Hauptsache von Ruhe und Gelassenheit, Essen und Schlafen bestimmt. Nicht zuletzt deshalb gelten diese süssen Bambusvertilger als faul.
Kommen wir damit zum sogenannten
Panda Phänomen.
Was genau haben die Pandas nun mit dem Liebesleben der Menschen zu tun?
Pandas geniessen ein entspanntes Dasein. Sie kuscheln unglaublich viel, haben aber ein ziemlich langweiliges Sexleben. Tatsächlich geht es da vielen Menschen wie den Bären. Kuscheln und Netflix statt Leidenschaft und
Sex.
Foto: Mikhail_Kay / Shutterstock.com Was also hat es nun mit dem Panda-Phänomen auf sich?
Wissen Sie, wie oft Pandas
Sex haben? Zu wenig! Tatsächlich sind die knuddeligen Pandas eher selten in Sexlaune. Es heisst, dass sie einmal pro Jahr auf den Pfaden der Leidenschaft wandeln und Sex haben.
Unlust oder Faulheit? Auch, wenn wir die tatsächlichen Gründe vielleicht nie erfahren werden, hat die Wissenschaft dieses Phänomen auch als Begrifflichkeit auf Paare übertragen, die keine Lust auf die
schönste Nebensache der Welt haben. Unmotiviert, gestresst, erschöpft oder faul, um leidenschaftlichem Sex zu frönen.
Wie kann es dazu kommen, dass die schönste Nebensache der Welt doch so wenig reizvoll erscheint und die
Unlust das Ruder in die Hand nimmt?
Tatsächlich tritt das
Panda Phänomen häufig in langfristig bestehenden Beziehungen auf. Die Ursachen können ganz verschieden sein, dass leidenschaftlicher Sex durch
Kuscheln ersetzt wird.
Die Schmetterlinge haben sich verflüchtigt, die rosarote Brille hat sich geklärt und zack, der Alltag hat sich seinen Platz in der
Beziehung erobert. Und mit ihm kommen häufig eben auch Stress, Müdigkeit und Lustlosigkeit. Arbeit, Verpflichtungen, Hobbys etc. fordern ihren Tribut.
Ebenso können Schlafmangel, ungesunde Ernährung oder eingeschränktes körperliches Wohlbefinden das Panda Phänomen auslösen. Viele Paare sind sich dieser Faktoren oft gar nicht bewusst.
Und auch der sprichwörtliche Einheitsbrei kann für Lustlosigkeit sorgen. Immer wieder dasselbe Standardprogramm lässt jeglichen Reiz über die Zeit verblassen. Ein oftmals schleichender Prozess.
Egal welcher Auslöser, das Ergebnis ist immer dasselbe: Vorfreude? Ja, auf einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher. Statt Leidenschaft und Sex, chillen auf der Couch und dann angekuschelt einschlafen. Und selbst, wenn es Zeit und Gelegenheiten gibt, gewinnen Trägheit und Gemütlichkeit häufig die Oberhand.
Kann das Panda Phänomen eine Beziehung gefährden?
Ein phasenweise auftretendes
Panda Phänomen ist tatsächlich nichts Unübliches in einer längeren Partnerschaft. Stress, Sorgen, Veränderungen oder nörgelnde Kinder beispielsweise, können für eine Flaute im Bett sorgen.
Breitet sich allerdings eine Dauer-
Unlust aus und es kommt zu keiner körperlichen Intimität über Monate oder gar Jahre, kann sich das auch negativ auf die Beziehung auswirken. Träge und gemütlich driftet man auseinander. Die Flaute im Bett wird zur Flaute in der
Liebe.
Doch Achtung: Nicht immer muss es sich auch um das Panda Phänomen handeln, wenn
Kuscheln und Leidenschaft sich in der Beziehung nicht die Waage halten.
Es gibt auch Paare, die sich wirklich lieben, in der Partnerschaft wundervoll harmonieren, sich sehr wohl miteinander und erfüllt fühlen. Obgleich sie nicht mit einem aktiven Sexleben im herkömmlichen Sinne aufwarten können. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie körperliche Intimität nicht geniessen.
Sex gehört sehr wohl dazu, manchmal mehr und manchmal eben weniger ausgelebt. Für sie ist es wirklich nur die
schönste Nebensache der Welt. Eingebettet in Liebe und Nähe, Verbundenheit und Geborgenheit.
Auch sollte das Panda Phänomen nicht mit Asexualität verwechselt werden. Denn asexuelle Menschen sehen die schönste Nebensache der Welt wirklich nur als Nebensache, die nicht wichtig für die persönliche Zufriedenheit ist. Mangelndes sexuelles Verlangen mindert weder das Wohlbefinden noch die Lebensqualität. Kuscheln, Küssen und Umarmen - Innigkeit und Intimität werden ohne Sex gelebt.
Was tun, wenn sich nun das Panda Phänomen in der Beziehung breitgemacht hat?
Zeit für ein Gespräch. Offen und ehrlich, aber mit Respekt und in Liebe. Und vor allem ohne Vorwürfe.
Und selbst, wenn beide Partner von
Unlust und Gemütlichkeit befallen sind, sollte man den Zustand nicht einfach als gegeben hinnehmen. Wenn beide an der
Liebe und Beziehung festhalten wollen, ist es lohnenswert, sich auf Ursachenforschung zu begeben.
Was sind die Auslöser? Möglicherweise stecken nicht bei beiden Partnern dieselben Ursachen dahinter.
Auch sollte nicht vergessen werden, dass sich im Laufe einer Beziehung ebenfalls das persönliche Empfinden über das Ausleben von Leidenschaft und
Sex verändern kann. Unausgesprochen führt dies meist über kurz oder lang zu Konflikten.
Hilfreich kann hier eine professionelle Begleitung sein. Wenn man bereit und willens ist, die Situation zu verändern, bringt eine objektive Sichtweise häufig schon den Stein ins Rollen.
Sex soll beiden Partnern Spass machen. Dann fördert er nicht nur das Wohlbefinden, sondern hält auch die Liebe innig und lebendig. Über die Häufigkeit lässt sich streiten. Solange sich nicht Sexmüdigkeit breitmacht, ist in Ordnung, was beiden gefällt.
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