Zwischenmenschliche Probleme, unterschiedliche Entwicklung oder Sichtweisen, äussere Einflüsse oder Umstände können die Balance einer
Beziehung auf die Probe stellen. Manchmal auch ins Wanken bringen.
Ein Beziehungstief muss jedoch nicht immer gleich in einer
Trennung münden. Hier kann eine
Auszeit von der Beziehung genau die richtige Option sein. Denn grundsätzlich ist sie nichts Negatives.
Doch was bedeutet das genau?
Wann ist eine
Beziehungspause sinnvoll?
Und wann steht eine Trennung im Raum?
Foto: maxbelchenko / stock.adobe.com Was steckt hinter einer Auszeit von der Beziehung?
Eine
Beziehungspause ist eine vorübergehende zeitliche und räumliche Trennung.
Wie diese aussieht, obliegt jedem Paar ganz individuell.
Es gibt auch keine genaue Vorgabe, wie lange diese dauern sollte.
Es wird allgemein von einem Zeitrahmen zwischen sechs Wochen und drei Monaten gesprochen. Je nach individueller Situation können es auch sechs Monate sein.
Wenn die Pause von der Beziehung zu kurz ist, gibt es nicht genügend Abstand, um das Miteinander zu reflektieren. Ist die Auszeit zu lange, können sich die Partner auseinanderleben, möglicherweise sogar neu orientieren.
Eine
Auszeit von der Beziehung ist als
Chance zu verstehen, für die Arbeit an sich und der
Partnerschaft.
Was möchte man von der Beziehung und wie soll es weitergehen? Was man im zweiten Anlauf besser machen will.
Mit Distanz zu reflektieren oder eine andere Perspektive zu gewinnen. Das Miteinander und angestaute
Emotionen mit Abstand und Ruhe zu betrachten. Den Konflikt besser verstehen.
Eine Beziehungspause bietet die Möglichkeit, sich mit selbst auseinanderzusetzen.
Sich innerlich zu sortieren. Über die eigenen Empfindungen, Visionen und Sehnsüchte sowie deren Erfüllung, klarzuwerden, ebenso wie über den Partner und die
Liebe zu ihm.
Durchatmen zu können und wieder zu Kräften zu kommen, auch auf emotionaler Ebene.
Eine Auszeit von der Beziehung schafft Raum, sich gegenseitig zu vermissen. Im besten Fall möchten beide nicht mehr ohne den anderen leben.
Was bewegt Paare dazu, eine Beziehungspause einzulegen?
Das tägliche Leben: Führt häufig zu beruflichem oder auch privatem Stress, Routine, mangelnder Kommunikation, weniger Zweisamkeit, fehlender Wertschätzung, wiederkehrenden Konflikten ohne Ausweg oder einem ständig kreisenden Gefühlskarussell.
Es fühlt sich vielleicht an, als wäre gerade alles zu viel. Wie auf der Stelle zu treten, ohne Weiterentwicklung. Dass selbst die
Partnerschaft nicht glücklich macht. Man durch die Anwesenheit des Partners gar schlecht gelaunt und gereizt wird. Hier kann eine kleine
Auszeit von der Beziehung sinnvoll sein.
Mangelnde Zuneigung: Emotionale Verbundenheit, Zärtlichkeiten und Sex können in einer langjährigen Beziehung durchaus etwas weniger werden. Wenn allerdings kaum noch etwas davon zwischen den Partnern vorhanden ist, fehlt auch ein wichtiges Element, dass eine erfüllte
Liebe ausmacht. Auf Abstand zu gehen, kann helfen, das Warum an die Oberfläche zu bringen.
Verletzungen: Konflikte und verletzte
Gefühle, die ungelöst bleiben, können zu Unzufriedenheit führen, die den Partner wiederum dazu bringen, die
Liebe und Beziehung zu hinterfragen. Der Wunsch nach einer Pause macht sich breit, wenn man an der Liebe festhalten möchte.
Untreue: Nicht für jeden gleich ein Grund zur Trennung. Doch lassen sich Fehler verzeihen und das Vertrauen wieder aufbauen? Häufig wird mit einer Auszeit von der Beziehung versucht, herauszufinden, ob es noch einen Weg zurück und eine zweite
Chance geben kann.
Wann die Zeichen auf Trennung und nicht auf Auszeit stehen
Wenn die Partner nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner kommen und keine Kompromisse zur
Konfliktlösung in Sicht sind, wird eine
Auszeit von der Beziehung die unüberbrückbaren Differenzen nicht aus der Welt schaffen.
Eine
Beziehungspause ist nicht die Lösung, um eine unausweichliche Trennung hinauszuzögern. Den Partner im guten Glauben zu lassen, obwohl man innerlich die Beziehung bereits aufgegeben hat, ist dem anderen höchst unfair gegenüber.
Der Wunsch nach Veränderung ist im Laufe einer langjährigen
Partnerschaft nicht ungewöhnlich. Wird dieses Bedürfnis jedoch nicht von beiden Partnern gleichermassen getragen, führt dies zu unterschiedliche Werten, Wünschen und Zielen. Damit fehlen jedoch wichtige
Elemente einer gemeinsamen
Zukunft, die auch eine Beziehungspause nicht wiederbringen kann.
Entwickelt sich aus einer ersten Auszeit eine On-Off-Beziehung, dann sollte man darüber nachdenken, einen klaren Schlussstrich zu ziehen. Denn solch eine Verbindung ist nicht nur nervenaufreibend, sondern raubt auch eine echte
Chance auf wahres
Glück in der
Liebe. Hier braucht es gesunden
Egoismus statt eine Pause.
Eine Beziehungspause ist (k)ein Zaubermittel
Eine Auszeit von der Beziehung kann für frischen Wind in der Liebe sorgen.
Noch mal neu durchstarten, bevor man die Partnerschaft vollständig aufgibt.
Tatsächlich gibt es viele Paare, die nach einer Beziehungspause einen grossen Schritt machen und sich für eine Ehe entscheiden. Dies muss aber keinesfalls das gelobte Ziel sein. An erster Stelle steht einfach nur das wir, so wie es sich für beide stimmig anfühlt.
Eine Auszeit von der Beziehung kann manchmal aber auch Distanz schaffen. Ebenso zutage fördern, dass die Gefühle nicht mehr ausreichen oder die Beziehung eigentlich nur Gewohnheit ist. Dies kann sich durchaus bei dem Partner zeigen, der eine Pause als nicht notwendig erachtet hatte. All dies führt meist in eine Trennung.
Eine Beziehungspause kann eine Chance für die Liebe sein. Sie kann ebenso ein Augenöffner sein und das Ende der Partnerschaft bedeuten. Hier gibt es kein Patentrezept.
In einem weiteren Artikel geben wir Ihnen ein paar Tipps, wie eine Beziehungspause grundsätzlich gelingen kann.
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