Jetzt hatte ihre Mutter nach Jahren also doch noch erreicht, was sie sich immer gewünscht hatte, auch wenn es nicht unbedingt ihr alleiniger Verdienst war. Schliesslich gab es da ja noch Markus, der ihr ja auch irgendwie diese Suppe eingebrockt hatte. Dara merkte, wie sie bei dem Gedanken an Markus wieder nervös wurde. Auch wenn sie nicht dauernd an ihn gedacht hatte seitdem sie bei ihrer Mutter war, so berührte es sie doch jedes Mal wieder, wenn ihre Gedanken sich mit seinem Namen verbanden.
Dara hoffte inständig, dass ihre Mutter nicht Recht hatte und sie sich tatsächlich in ihren One-Night-Stand verliebt hatte. Und falls dem tatsächlich so wäre, war es auf jeden Fall richtig, wenn sie diese Umgebung erst einmal verlassen würde. Sie wüsste nicht, ob sie ihr Schlafzimmer mit all den Bildern im Kopf auf Dauer ertragen konnte. In diesem Augenblick war Dara froh, dass sie diese Nacht hier verbringen durfte.
Foto: CURAphotography / fotolia Spätestens morgen müsste sie sich damit allerdings auseinandersetzen. Sie konnte ja schliesslich nicht direkt von hier aus nach Berlin düsen. Es gab bis dahin noch einiges zu erledigen und dazu gehörte es auch, sich dem Geist Markus zu stellen. Aber das hatte ja Zeit bis morgen. Dara wollte die Zeit bei ihrer Mutter nutzen, so gut es geht zu entspannen und diesen kleinen Ausflug in ihre Kindheit geniessen. Da hatte Markus wirklich nichts verloren. Dara stellte ihr Glas auf den Tisch und rutschte zu ihrer Mutter.
>>Mom, meinst du ich schaffe das alles wirklich? Es fühlt sich immer noch komisch an und im Augenblick hab ich das Gefühl, dass ich mich in zwei Welten bewege. Einmal hier und die Reise in meine Kindheit und dann wiederum Berlin und die grosse weite Welt da draussen, die ich gerne erkunden möchte, ich aber nicht weiss, was mich tatsächlich erwartet. Irgendwie ist alles tatsächlich wie ein Traum und ich habe Angst, dass sich daraus ein Albtraum entwickelt.<<
Dara wusste nicht, ob sie tatsächlich auf eine Antwort ihrer Mutter wartete oder ob sie das einfach nur mal loswerden wollte. Sie spürte wie ihr Kopf sich so langsam wieder mit Fragen füllte und das gefiel ihr gar nicht. Das konnte doch unmöglich zum Dauerzustand werden, bis sie in Berlin sein würde...
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