Wusste Sabine womöglich mehr über diese ganze Geschichte, als
Dara es jetzt überschauen konnte. Gab es einen Grund, warum ihre Freundin fast schon darauf bestanden hatte, sich von ihr aus bei Michael zu melden? Hatte er ihr etwa schon gesagt, was er tun wollte und war die Nachricht bei der
Singlebörse das Ergebnis? Dara konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Das Chaos in ihrem Kopf wurde immer grösser, aber sie hatte keine Antworten auf all die Fragen, die darin herumschwirrten. Sie hätte im Moment so gar nichts gegen einen Geistesblitz oder eine zündende Idee um all dies aus ihrem Kopf zu kriegen.
Während Dara fast ein wenig in Selbstmitleid über ihr Leben verfiel, begann im Fernsehen gerade eine Reportage über ein topaktuelles Thema, die Ausbreitung von
Ebola. Dara schüttelte fassungslos den Kopf und war für einen Moment von ihren eigenen Gedanken abgelenkt. Wie kann denn so Etwas in der heutigen Zeit noch passieren? Heute, wo doch weltweit an allen möglichen Gegenmitteln für irgendwelche Krankheiten geforscht wurde, konnte sich tatsächlich solch ein Virus noch ausbreiten. In Anbetracht der Bilder, die Dara dort sah, erschien ihr Leben mit seinen kleinen Problemen das reinste Paradies zu sein.
Foto: Lucianus / fotolia
Wenn Dara an all die weiteren Katastrophen und Leiden auf der Welt dachte, so sollte sie sich doch mehr als glücklich schätzen, wie ihr Leben verlief. Sie hatte alles, was sie zum Leben brauchte und musste sich keine Sorgen über den nächsten Tag machen. Und ganz sicher würde sie auch irgendwann die Liebe ihres Lebens finden, ganz gleich ob es nun Michael oder ein anderer Mann war. Wenn der passende Zeitpunkt kam und der richtige Mann in ihr Leben treten würde, dann würde sie es ganz sicher merken. Und bis dahin würde sie ihr Leben mit all dem geniessen, was es ihr jeden Tag aufs Neue bot.
Ihre winzigen Problemchen würde sie auch im Laufe der Zeit aus der Welt schaffen und sich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig war. Jetzt hiess es, sich auf das zu fokussieren, was sie wirklich wollte und es auch tatsächlich in Angriff zu nehmen. Keine Zeit mit Hinauszögern vergeuden und keine Angst vor Entscheidungen haben. Sie würde ganz sicher Fehler machen, aber auch daraus würde sie lernen können. Das Einzige was sie tun müsste, tatsächlich endlich damit anfangen...
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