Als
Dara gerade den Fernseher ausschalten wollte, lief ein Bericht über die blutigen Kämpfe und das damit verbundene Elend an der Grenze zwischen Syrien und der Türkei. Hört das denn niemals auf? Seit Dara denken konnte, gab es immer irgendwo auf der Welt Leid und Elend, was oftmals nur durch eine verquere Sichtweise zustande kam. Musste das denn wirklich sein? Und dann beschwerte sich Dara darüber, dass sie eine
Hexe war. Irgendwie war das alles eine verkehrte Welt in der heutigen Zeit.
Es wurden Probleme geschaffen, wo gar keine waren und irgendwo gab es immer einen Haufen Vollidioten, die die Welt verändern wollten, allerdings zu ihren Bedingungen. Eigentlich könnte doch alles so schön sein und jeder miteinander auskommen, ohne Krieg oder Tod. Aber dies schien im Moment wohl eher Wunschdenken zu sein. Dara konnte die Welt nicht ändern, aber sie würde versuchen sie mit ihrer
Gabe ein klein wenig besser zu machen. Sie würde auf jeden Fall ab jetzt Menschen mit ihrer Gabe helfen, die ihre Unterstützung im Leben gebrauchen konnten. Und wenn es nicht bei "Blick in die
Zukunft" war, dann würde sie eine andere Möglichkeit finden, dies für sich umzusetzen. Zumindest hier war sich Dara mittlerweile sicher, was ihr Ziel sein würde. Alles andere würde sich dann auch noch finden.
Foto: 0pidanus / fotolia
Fest entschlossen schaltete Dara den Fernseher aus und ging ins Bett. Mit diesen Gedanken, der Vorfreude auf den kommenden Tag und ihrem zusammengeknuddelten Kissen schlief Dara zufrieden ein. Geräusche aus der Küche holten Dara irgendwann aus ihren Träumen. Wie spät war es? Sie hatte das Gefühl, dass sie noch gar nicht wirklich geschlafen hatte. Durch die Vorhänge konnte sie erkennen, dass es auf jeden Fall schon hell draussen sein musste. Am liebsten würde sie sich jetzt nochmal unter ihre Decke kuscheln, aber die seltsamen Geräusche aus der Küche und der Duft von frisch gebrühtem Kaffee liess darauf schliessen, dass ihre Mutter den Weg nach Hause gefunden hatte.
Damit hätte sie gut und gerne auch noch ein wenig warten können, aber so war ihre Mutter nun mal. Dara streckte sich einmal kurz und schälte sich dann aus ihrem Bett. An schlafen war jetzt sowieso nicht mehr zu denken. "Grrrrr." Und das an einem Sonntag. Na ja, sie würde wohl noch genug Sonntage ohne ihre Mutter haben...
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