Dara fiel auch jetzt erst auf, dass er nur Boxershorts und ein T-Shirt anhatte und seine Haare leicht verwuschelt waren. Man sah ihm an, dass er gerade erst aufgestanden war.
Welch
Wunder, er konnte ja noch nicht ins Bad, da sie es ja blockiert hatte. Immer noch ein wenig irritiert, ging sie langsam zum Küchentisch hinüber. Markus hatte mittlerweile die beiden Kaffeetassen darauf abgestellt.
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Erst jetzt nahm sie auch den leckeren Duft von frischem Kaffee wieder wahr. Scheinbar war sie die letzten Minuten wirklich noch nicht ganz da gewesen.
Auf dem Weg zum Küchentisch merkte Dara, wie wieder eine leichte Aufregung in ihr aufstieg. Dieses Gefühl war eine Mischung aus der Nervosität von gestern Abend, als sie mit Markus über den Feldweg nach Hause lief, und einem leichten Gefühl der Unruhe, als sie sich für oder gegen das
Abenteuer One-Night-Stand entscheiden musste.
Zugegebenermassen war die Situation etwas aussergewöhnlich, aber das war ja nicht das erste Mal, seitdem Markus in ihrer Nähe war. Er hatte sie schon die ganze Zeit immer wieder mit seiner Art überrascht, in positivem Sinne.
Eigentlich war doch alles gut. Sie hatten einen schönen Abend und eine fantastische Nacht miteinander verbracht.
Und wenn sie ehrlich war, fühlte sie sich sehr wohl in seiner
Gegenwart und es hatte ihr tatsächlich gutgetan, mit ihm zu reden. Wortlos sagte sie zu sich selbst - Es hätte schlimmer kommen können! Dara war sich sicher, es würde alles einen Sinn ergeben, irgendwann ... vielleicht.
Trotz dieser Gedanken fühlte Dara sich nicht wirklich entspannter. Wie würde es nach diesem kleinen Abenteuer weitergehen? Was sollte sie sagen oder besser nicht? Was sollte sie tun oder doch lieber lassen? Dieser Fragewirrwarr in ihrem Kopf, am Morgen, ohne einen Schluck Kaffee, machte es auch nicht wirklich besser.
Dara kannte sich selbst so überhaupt nicht, aber es gab natürlich auch nicht so häufig, um nicht zu sagen, eigentlich nie, solche Situationen wie einen One-Night-Stand in ihrem Leben. Sie versuchte also, so entspannt wie möglich auszusehen, als sie bei Markus angekommen war.
Auf den ersten Blick schien es ihm überhaupt nicht so zu gehen. Er lächelte sie an und seine Augen strahlten, wie auch gestern Abend schon.
Er nahm eine der Kaffeetassen und reichte sie ihr. Hier, trink etwas davon. Wird Deine Lebensgeister vielleicht etwas in Schwung bringen.
Dara nahm ihm die Tasse ab. Dabei berührte sie für den Bruchteil einer Sekunde seine Finger. Was dann passierte, damit hatte sie ganz sicher nicht gerechnet ...
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