Dara war gerade ein paar Meter entfernt, als sie das ungute Gefühl beschlich, dass sie nicht alleine war. Eigentlich war sie von Natur aus nicht ängstlich, vielleicht weil sie als Aussenseiterin sowieso immer stark sein musste.
Hier draussen aber war es ein wenig anders.
Foto: shutterfil77 / fotolia Im Dunkeln wurde ihr doch ein wenig mulmig
Im Gehen drehte
Dara sich vorsichtig um und sah eine Gestalt, die sich ihr zügig näherte. Nach ein paar Sekunden erkannte sie einen jungen Mann.
Es war einer der
Männer, die vorhin auch auf dem Dorffest waren. Er stand dort in einer Gruppe und hatte ihr ein Lächeln zugeworfen, als sie an ihm vorbeiging.
Dara hatte dies einfach ignoriert
Sie wollte sich die Reaktion der
Männer nicht vorstellen, wenn sie sich tatsächlich angesprochen fühlte. Wahrscheinlich hätten sie sich über sie lustig gemacht, dass sie meinte, jemand würde sie als
Hexe tatsächlich anlächeln und nicht auslachen.
Nach ein paar weiteren Schritten entschloss
Dara sich, auf dem Feldweg unter einer der wenigen Laternen stehenzubleiben und zu warten, bevor er ihr noch nach Hause folgte. Sie wusste nicht, was passieren würde, aber sie wollte nicht den ganzen Heimweg mit diesem Gefühl zurücklegen.
Er bewegte sich schnell und irgendwie beschwingt auf sie zu. Als er dann vor ihr stand, konnte sie ihn im Schein der Laterne etwas genauer betrachten. Er war gross, schlank und hatte braune Augen, die trotz der Dunkelheit strahlten. Ein Lächeln umspielte seinen Mund, als er ihr direkt in die Augen sah.
Höflich reichte der Fremde ihr die Hand
>>Mein Name ist Markus.<< Seine Hand war angenehm warm mit einem festen Händedruck.
>>Du musst
Dara sein, ich hab schon viel von Dir gehört.<<
Na sicher, warum auch nicht. Dara wollte nicht wirklich wissen, was er über sie, die
Hexe, gehört hatte. Sie wollte einfach nur wissen, was er hier zu suchen hatte und warum er ihr gefolgt war.
Als Dara ihren Blick wieder hob, schaute sie in fragende Augen. Tja, wie sollte sie ihm das am besten erklären?
>>Was machst Du hier<<, kam schliesslich etwas zögerlich aus ihrem Mund.
>>Ich hab gesehen, wie Du vorhin alleine gegangen bist und da ich weiss, wie dunkel es hier draussen sein kann, wollte ich Dir anbieten, Dich nach Hause zu bringen.<<
Wie bitte?! Sie kannte ihn doch gar nicht, warum sollte sie ihm also vertrauen? Oder sollte sie vielleicht doch ...
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