Viele Menschen, die auf dem spirituellen Weg sind, haben in der Folge meist auch einen Moment des Erwachens. Wenn man über die dunkle Seite des Erwachens oder die negativen Aspekte spricht, meint man damit nicht, dass darin eine Gefahr liegt, oder dass das
Erwachen eine negative Angelegenheit ist.
Viel mehr betrachtet man dabei auch die Zustände, die uns in die Dunkelheit unserer Seele führen, denn zu erwachen, bedeutet auch, die Welt mit völlig anderen Augen zu sehen. Man nennt es auch "die dunkle Nacht der Seele" und sie ist eine wichtige Begleiterscheinung des Erwachens. Wir reden hier über den Zustand einer Seele, die zuvor friedlich in ihrer Welt geschlafen hat und nun plötzlich aufgewacht ist.
Im Film Matrix wird das sehr deutlich gezeigt, als Neo plötzlich von seinem Schlaf in einer Kapsel aufgewacht ist und begriffen hat, dass er eigentlich noch nie erwacht war. Dass er ein schlafender Sklave des Systems war. Er reagierte darauf nicht mit einem Freudenschrei, sondern im Gegenteil, er war total verwirrt und schockiert.
Foto: Hagen Production / Shutterstock.com Spirituelles Aufwachen als Schock
Es kann also durchaus sein, dass das spirituelle
Erwachen zuerst ein leidvoller Prozess der Realisation ist, vor allem für jene, die zu schnell aufgewacht sind. Es geschieht von einem Moment auf den anderen und dies ist sehr schwierig zu erfassen. Im Gegensatz zu jenen, die langsam und stetig im spirituellen Prozess erwachen, kann ein abruptes Erwachen eine Flutwelle bedeuten.
Hier wurde man einfach "ungefragt" vom System abgekoppelt und man ist darüber schockiert. Es ist eine überwältigende Erfahrung, die gefüllt ist mit verschiedensten Emotionen. Man kann plötzlich den Schmerz dieser Erde fühlen, man begreift plötzlich, dass man in einem Traum gelebt hat, man versteht, dass man ein egoistisches Leben geführt hat oder, dass man jahrelang fremdbestimmt wurde. Man sieht die Welt und das Leben, das man vorher als normales und tolles Leben empfunden hat, nun ganz anders.
Die Begleiterscheinungen des spirituellen Erwachens sind normal
Scheinbar aus dem nichts entwickelt man eine grosse
Empathie für das Leben und um sich herum und man erkennt Dinge, die man vorher nie sah oder fühlte. Diese Flut kann so manche Seele ins Wanken bringen und in tiefe Selbstzweifel, Frustration oder sogar Traurigkeit treiben. Anschliessend folgt meistens, dass man der Welt helfen möchte, denn man hat begriffen, dass es so nicht weitergehen kann. Wiederum kann auch dies in Frustration enden, da niemand zuhören will, oder unsere Umgebung plötzlich auf Distanz geht.
Andere erkennen in sich selbst viele Dinge, die sie falsch gemacht, oder nicht erkannt haben, landen am Ende in einer Persönlichkeitskrise, die sich über Jahre hinweg bis zum Zusammenbruch entwickeln kann.
Das spirituelle
Erwachen verläuft also nicht für alle so freudvoll und angenehm, aber auch das ist nicht ungewöhnlich. Viele wissen nicht einmal, dass es die Begleiterscheinung des Erwachens ist, aus diesem Grund sind Plattformen wie diese ein Segen.
Menschen, die das gleiche durchmachen, oder den Weg bereits gegangen sind, sind die Sterne in dieser Dunkelheit. Am Ende ist das Erwachen jedoch eine Notwendigkeit und es wird niemand "abgekoppelt", der nicht auch dazu bereit ist. Möge man also durch die dunkle Nacht der Seele gehen, ist es immer noch besser als gar nicht zu gehen.
Die Ehre des spirituellen Erwachens
Wenn also das
Erwachen nur in
Einklang mit dem Bewusstsein geschieht, dann mutet uns das Universum doch einiges zu und man könnte es auch als eine Ehre betrachten, diese Stärke in sich zu tragen, gerade jene, die unsanft erweckt wurden. Eines ist auf jeden Fall sicher, es gibt keinen Weg mehr zurück. Wer erwacht ist, wird niemals mehr einschlafen wollen, denn tief in sich weiss man, dass man auf dem einzig richtigen Weg ist.
Ja, man wird Menschen zurücklassen müssen und es fordert seine Opfer, aber man wird dabei so vieles gewinnen, dass sich all diese Mühen lohnen. Garantiert!
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