Irgendwann holt der Alltag uns aus dem 7.
Himmel zurück auf die Erde. Grundsätzlich ist das auch okay so, schliesslich hat man sich ja entschieden, gemeinsam das Leben zu meistern. Und dafür sollte man sich natürlich auch in der Realität bewegen.
Man feiert die Höhen und geht gemeinsam durch die Täler. Muss mit unfreiwilligen Veränderungen umgehen. Muss Entscheidungen treffen.
So weit, so gut.
Doch was, wenn sich in der Routine des Lebens auch die Unbewusstheit einschleicht?
Wenn der Alltag die Leidenschaft und Lebendigkeit frisst?
Wenn zwischen Wunsch und Wirklichkeit ein ziemlich grosser Graben klafft?
Wir leben zwar in einer
Beziehung, doch ist es nicht die
erfüllte Beziehung, die unser Sein bereichert.
Um dies rechtzeitig zu erkennen, sollten wir unsere
Partnerschaft regelmässig einer
Beziehungsinventur unterziehen. Klingt irgendwie eher nach Business, als nach
Liebe.
Was steckt also dahinter?
Und warum ist eine
Bestandsaufnahme so wichtig?
Foto: vectorfusionart / Shutterstock.com Was macht eine erfüllte Beziehung aus?
Dafür gibt es keine festen Massstäbe. Wichtig ist, sich vor Augen zu führen, was
Liebe und Erfüllung in einer
Partnerschaft für einen selbst bedeuten. Dabei kann sich die eigene Definition mit der Zeit durchaus verändern, da wir uns selbst auch alle weiterentwickeln.
Nachfolgend ein paar Ansätze, die man wohl als allgemeingültig bezeichnen könnte.
Wenn es sich einfach stimmig anfühlt.
Wenn wir dem Partner nicht sagen müssen, wie wir gerne behandelt werden möchten.
Wenn wir ihn nicht immer wieder daran erinnern müssen, wie eine echte Beziehung funktioniert.
Wenn die Liebe sich mühelos, tolerant, freundlich und einfach anfühlt.
Wenn wir gegenseitig schenken, ohne Erwartungen und Gegenleistungen.
Wenn wir keine Forderungen, sondern Wünsche äussern, deren Erfüllung allein dem Partner obliegt.
Wenn beide Partner im Bewusstsein sind, dass sie sich gegenseitig in ihrem Leben haben wollen. Freiwillig, ohne gegenseitigen Zwang, zu bleiben. Mit genügend Luft zum Atmen.
Wie eine tiefe und ehrliche Freundschaft. Voller Vertrauen und Zuneigung. Mit dem Unterschied, dass diese Freundschaft brennend heiss ist.
Wenn wir nicht den Partner für unser
Glück verantwortlich machen.
Und die Liebe und Erfüllung in uns selbst finden. Die Beziehung ist sozusagen das Tüpfelchen auf dem i des Lebens.
Was sich so traumhaft anhört, ist in der Realität oftmals gar nicht so einfach am Leben zu erhalten.
Mit einer regelmässigen
Beziehungsinventur kann es jedoch gelingen.
Beziehungsthemen und Bestandsaufnahme
Es gibt viele wichtige Bereiche in einer
Partnerschaft, deren individuelle Gewichtung allerdings jedes Paar sich selbst festlegt.
Liebe und Wertschätzung
Nähe und Distanz
Zuverlässigkeit und Loyalität
Lebendigkeit und Spass
Eigenes Leben und die Beziehung zu sich selbst
Eigenverantwortung
Kommunikation
Harmonie und Konfliktfähigkeit
Sex und Leidenschaft
Quality-Time
Freiheit
Ziele
Kinder
Finanzielle Situation
...
Was genau liebt man am anderen und wie drückt man die
Liebe aus?
Wo steht man zusammen?
Wie fühlt sich das für jeden Partner an?
Wie zufrieden ist man in den verschiedenen Bereichen?
Blickt man immer noch in die gleiche Richtung und verfolgt dieselben Ziele?
Falls etwas verändert werden muss, sind beide dazu bereit?
Einige der Fragen, die man für sich selbst, aber am besten gemeinsam beantworten kann, um sich einen Überblick zu verschaffen. Eine
Beziehungsinventur hilft klarer zu sehen, wo es gut läuft und wo es einer Verbesserung oder Veränderung bedarf. Damit Wunsch und Wirklichkeit in einer Einheit schwingen.
Beziehungsinventur für eine erfüllte Zweisamkeit
Jedes Paar hat seine individuellen Prioritäten in der
Partnerschaft. Aber grundlegende Dinge können jedem helfen, sich in der Beziehung mit dem Partner wohlzufühlen. Dazu gehört eben auch eine
Beziehungsinventur. Man sollte es jedoch nicht übertreiben. Wer ständig den anderen und das WIR hinterfragt, kann den Partner auch irgendwann vertreiben.
Doch es spricht nichts dagegen, sich in regelmässigen Abständen einen kurzen Überblick über unser Leben und unsere Beziehung zu verschaffen. Merkt man, dass die Balance nicht mehr stimmt, sollte gemeinsam darüber gesprochen werden. Wie sind die Wünsche und welche Wirklichkeit bringt die
Bestandsaufnahme als Spiegel ans Licht? Ist es eine
erfüllte Beziehung? Falls nicht, welche Themen hindern daran und wie können sie ins Positive gedreht werden?
Wenn man bei der Beziehungsinventur feststellt, dass es einige Baustellen gibt, die man alleine aber nicht zu bewältigen vermag, man die
Liebe und Partnerschaft aber nicht aufgeben will, dann könnten beispielsweise eine
Paarberatung oder ein
Coaching das passende Hilfsmittel sein.
Gemeinsam an einem Strang ziehen und dabei das eigene Leben nicht vergessen, manchmal ein wenig wie ein Drahtseilakt, doch nicht unmöglich. Eine Beziehung kommt ohne Netz und doppelten Boden, doch mit dem richtigen Menschen verleiht die Liebe Flügel. Und damit lässt sich auch die ein oder andere Brise nehmen.
Übrigens: Das sogenannte verflixte siebte Jahr sollte in einer Partnerschaft nicht wirklich wörtlich genommen werden. Denn dies kann sich durchaus schon früher oder auch erst später zeigen. Was es damit überhaupt auf sich hat und wie man am besten damit umgeht, damit beschäftigen wir uns in einem der nächsten Artikel.
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